06 Oktober 2009

Party einer Volksdroge: Oktoberfest in München



Am Sonntag ging Deutschlands größtes Volksfest zu Ende, man könnte es aber auch größte offene Drogenszene sagen. Gemeint ist das Oktoberfest und die legale Droge Alkohol. Denn um das berühmt-berüchtigte Mass Bier dreht sich auf der Theresienwiese in München alles. Auch die Jahr für Jahr steigenden Preise (2009 kostete die Mass zwischen 8,10 und 8,60 €) halten die Leute nicht vom saufen ab. Mit Freunden ein paar Bierchen trinken und feiern, ist ja auch Tradition und gehört zur Kultur. Alkohol, das sieht man auf dem Oktoberfest besonders schön, ist eine Volksdroge. Das die nicht harmlos ist zeigen die Zahlen aus München: 759 „Bierleichen“ wurden dieses Jahr gezählt, (2008 waren es trotz 300.00 Besuchern mehr „nur“ 565) zwei Drittel davon unter 30 Jahren. Auch drei Tote werden mit Alkoholkonsum auf dem Oktoberfest in Verbindung gebracht. Ein Australier wurde auf dem Heimweg zu seinem Campingplatz von einer einfahrenden S-Bahn erfasst, ein 51-jähriger Mann ist auf einem Busparkplatz anscheinend an seinem Erbrochenen erstickt und ein dritter Besucher aus England starb als er aus seinem Hotelzimmer stürzte.

Alkohol ist als Droge, besonders bei Jugendlichen, im Moment sehr "Erfolgreich". Nicht nur beim Oktoberfest enden Saufgelage immer häufiger in der Klinik, das scheint "IN" zu sein. Neben der langen gesellschaftlichen Tradition hat Alkohol gegenüber anderen Drogen noch einen ganz entscheidenden Vorteil, er ist legal. Bier und Co. sind praktisch immer und zu jeder Zeit verfügbar. Millionen Werbeetats und passende Alkoholmischungen für jeden Geschmack (und Alter) unterstützen die Erfolgsgeschichte.

Ich trinke selber Abends gerne mal ein Bierchen, am liebsten mit Freunden im Biergarten. So sehe ich es auch lieber als "Genussmittel" und will hier keine Prohibition herbei reden. Offensichtlich trinken aber immer mehr junge Leute um einen Rausch zu erzielen, um Hemmungen ab zu bauen oder gar sich abzuschießen. Dabei wird Alkohol ganz klar als Droge benutzt und dieser Trend ist mehr als bedenklich. Sich einen potentiellen Sexualpartner schön zu trinken mag ja in Ordnung sein, sich gleich ins Koma zu saufen ist einfach nur feige.

Foto: by: Hb3


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