13 August 2016

Spezialisten für Drogendetektion

Drogendetektion funktioniert nicht so wie man das aus dem Kino kennt. Weder kann man den Finger reinstecken und Kosten, noch wartet in einem Hi-Tec Labor jemand voller Sehnsucht darauf eine Probe zu analysieren. Um draußen auf der Straße zu erkennen ob eine Substanz eine verbotene Droge ist oder jemand von einer solchen beeinflusst ist, bedarf es Drogen-Schnelltests. Die sollen schnell, zuverlässige Ergebnisse bringen und dabei einfach und hygienisch zu bedienen sein. In Deutschland gibt es einige Spezialisten für Drogendetektion. Die wichtigsten haben sich bei der Polizeimesse “GPEC 2016” in Leipzig präsentiert:

Zwischen Hamburg und Itzehoe ist der Sitz der 1863 als Handelsfirma gegründeten "Helling GmbH". Der Hersteller von Produkten im Bereich der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung, bietet im Bereich der Drogendetektion verschiedene Ansätze. Die "Aerosols" sind ein Oberflächenwischtest bei dem die Probenabnahme mit einem Testpapier erfolgt und mittels aufsprühen eines Sprays bei Verfärbung sofort einen Treffer anzeigt. Besonders wenn schnell, viele Tests gemacht werden müssen entfalten die "Aerosols" ihre Vorteile. Erkannt wird Cannabis, Heroin, Kokain, Meth- und Amphetamin. Seltener Drogen werden mit dem Oberflächentest "Pen Test" (u.a. GHB/GBL, Ketamin, PCP, LSD) und dem Substanztest "PDT" (u.a. Ephedrin, Benzo´s, LSD, Barbiturate) erkannt. 
> Spökerdamm 2, 25436 Heidgraben, www.helling.de

Zwischen Hamburg und Lübeck findet sich die 1992 gegründete "ulti med Products (Deutschland) GmbH", einem Hersteller für professionelle in-vitro Diagnostik und Drogenteste. Die Tests der Firma prüfen auf Basis von Urin oder Speichel ob eine Person unter Drogeneinfluss steht. Beim SalivaScreen Speicheltest können 16 verschiedene Drogenparameter gleichzeitig und 19 Drogen insgesamt geprüft werden. Dazu vertreibt ulti med die Substanztestes der israelischen IDenta Croup, ein sehr einfaches und robustes Testkit für 12 verschiedene Drogen. 
> Reeshoop 1, 22926 Ahrensburg, www.ultimed.de 

Weiter im Nord-Osten, genauer gesagt in Schwerin, ist der Sitz der "Diagnostik Nord GmbH" Seit 1999 Hersteller für zertifizierter In-vitro Diagnostika. Bei den zahlreichen Einzel und Multidrogentests bei denen Hauptsächlich auf die Prüfung von Urin gesetzt wird, können 24 Substanzen geprüft werden. Dazu werden die Produkte der britischen Alere Toxicology vertrieben. Unter anderem der DDS2, ein mobiles Testsystem für Speichel, bei dem innerhalb von 5 Minuten auf Cannabis, Benzodiazepine, Kokain, Methadon, Opiate, Meth- und Amphetamin geprüft werden kann. Intern können in dem Gerät 10.000 Tests gespeichert und ausgedruckt werden. 
> Mecklenburgstraße 97, 19053 Schwerin, www.diagnostik-nord.de 

Im Süden findet sich in Mössingen die "Mavand Solution GmbH". Die Firma entwickelt, produziert und vermarktet Drogenschnellteste in Verbindung mit Auswertesystemen. Neben Blutentnahmesets für Polizeibehörden sind Rapid STAT und Rapid WIPE die Kernprodukte von Mavand. Die Speichel-, Oberflächenwisch- und Reinstofftests detektieren bis zu 7 Drogenarten. Die Auswertesysteme helfen beim auslesen und dokumentieren der beiden Rapid Tests. Neben der Referenz Polizei NRW ist man hier besonders stolz den ersten Drogenspeicheltest für den THC Grenzwert 1ng/ml THC (im Blut) entwickelt zu haben. 
> Ulrichstraße 21, 72116 Mössingen, www.mavand.de 

Im hessischen Rossbach am Rande des Taunus sitzt die "analyticon instruments GmbH". Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 arbeitet die Firma am „Labor in der Hand“. Als Marktführer im Handheld Bereich bringt "analyticon" die Laboranalyse per RFA, LIBS, RAMAN, NIR, FTIR, Colorimetrie, PCR und Massenspektrometrie (HPMS) in eine tragbare Form. Für den Bereich Drogendetektion sind zwei Produkte im Portfolio. Das Raman-Spektrometer "TruNarc" für Substanztests erkennt mittels Laser 200 Drogen, Verschnittstoffe und Vorstufen. Die Datenbank wird stetig gepflegt und erweitert. Des Colorimeter Seeker wertet Wischtests aus und erkennt diverse Sprengstoffe und Drogen, u.a. auch synthetische Cannabinoide. 
> Dieselstraße 18, 61191 Rosbach vor der Höhe, www.analyticon.eu/de/ 

Die börsennotierte Drägerwerk AG & Co. KGaA aus Lübeck entwickelt, produziert und vertreibt Geräte und Systeme in den Bereichen Medizin-, Sicherheits- und Tauchtechnik. Bei Dräger ist die Drogendetektion nur ein kleiner Geschäftszweig. Neben diversen Alkoholtestgeräten hat die Firma zwei Drogentester im Angebot. Der DrugCheck 3000 ist ein immunologischer Speichelschnelltest für die gängigsten Drogen dessen Ergebnis per Linienbildung/nicht Bildung abzulesen ist. Beim DrugTest 5000 wird mit einem Testkit ebenfalls Speichel entnommen, in das recht großen Analysegerät eingelegt und das Ergebnis eindeutig abgelesen. 
> Revalstraße 1, 23560 Lübeck, www.draeger.com 

Aus dem Süden von München, kommt der Marktführer bei den Speicheltests, die Securetec Detektions-Systeme AG. Deren Drogenwischtests “DruigWipe” detektiert auf immunologischer Basis neben den Kassikern: Cannabis, Kokain, Exstasy, Amphetamin, Methamphetamin und Heroin seit neuestem auch Ketamin. Dabei stehen für die verschiedenen Anwendungsfelder Speichel, Spurendetektion auf Oberflächen und Schweiß unterschiedliche Produktlinien zur Verfügung. Auch Securetec hat mit dem “DrugRead” ein mobiles Lesegerät im Portfolio, welches die Dokumentation der Testergebnisse erleichtert. 
> Lilienthalstrasse 7, 85579 Neubiberg www.securetec.net/

Foto`s: GPEC 2016 Messe Leipig

04 August 2016

Todesstrafe für Drogenhändler

Ich gebe zu, ich bin Freund einer harten Gangart gegen Drogenkriminalität. Doch zwei Nachrichten aus Südostasien haben mich in der letzten Woche mehr als erschüttert. So wurden in Indonesien trotz internationaler Proteste damit begonnen, die Todesurteile gegen 14 Drogenhändler zu vollstrecken. Wie lokale Medien berichteten, wurden auf der Gefängnisinsel Nusa Kambangan in der Nacht zu Freitag vier Männer von einem Erschießungskommando getötet. Nach Angaben eines Justizmitarbeiters waren es drei Nigerianer und ein Indonesier. Aber es geht noch schlimmer. 

Der neue Präsident der Philippinen “Rodrigo Duterte” hatte in einer Rede zur Lage der Nation seine „Kriegserklärung“ gegen den Rauschgifthandel bekräftigt. Schon während des Wahlkampfes hatte er der Polizei ausdrücklich einen Freibrief zur Erschießung von Drogenkriminellen erteilt. Fotos aus der Hauptstadt Manila zeigten die drastischen Folgen des Tötungsaufrufs. Zahlreiche Menschen die ohne Gerichtsverhandlung offenbar von Polizisten hingerichtet wurden. Seit der Amtseinführung von Duterte am 30. Juni 2016 sind nach Schätzungen von Bürgerrechtlern bereits 500 Menschen Opfer dieser außergerichtlicher Tötungen geworden. 

Was in Indonesien und den Philippinen passiert hat nichts mit einem Kampf gegen Drogen zu tun. Es ist eine grausame und menschenverachtende Politik. Denn egal ob man ein Beführworter oder Gegner der Todesstrafe ist, für den reinen Handel mit Drogen ist sie niemals angemessen. Insbesondere die Philippinen sind soweit von einer Rechtsstaatlichkeit entfernt wie nur möglich, doch gerade die ist unabdingbare Grundlage für eine erfolgreiche Anti-Drogenpolitik.

Quelle der Nachrichten: Bild.de und Zeit.de

Foto: © Tom