30 Dezember 2017

Drogenjahr 2017

Der Jahresrückblick 2017 zu den Themen Drogen und Sucht.

Mexiko hat im Januar Drogenbosses Joaquín Guzmán alias „El Chapo“ (62) an die USA ausgeliefert. Zuvor hatte der oberste Gerichtshof  Mexikos einen Einspruch des inhaftierten Chefs des Sinaloa-Kartells gegen seine Auslieferung zurückgewiesen. Mit der Überstellung an die USA endet ein jahrelanges Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem mexikanischen Staat und dem wohl berüchtigsten Drogenboss unserer Zeit. 

Eklat im Februar, zum Auftakt der Biathlon-WM in Hochfilzen. Während der Siegerehrung nach der Mixed-Staffel verlässt Frankreich-Star Martin Fourcade (gewann Silber) das Podest. Die Russen (gewannen Bronze), bei denen systematisches Staatsdoping nachgewiesen worden ist, hatten den zwei Jahre gesperrten Alexander Loginow für die Staffel nominiert. Für Fourcade, einen der größten Kämpfer gegen das Doping im Biathlon-Sport, war das nicht zu akzeptieren. 

Seit dem ersten März dürfen Ärzte ihren Patienten Cannabisprodukte verschreiben. Insbesodere bei: Krebs, Rheuma, chronische Schmerzen, Nervenschmerzen, grüner Star, ADHS, Tourettesyndrom, Multiple Sklerose und Aids. Die Übernahme der Kosten kann bei der Krankenkasse beantragt werden. Eine Ausnahmeerlaubnis des Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ist nicht mehr nötig. 

Ende April werden an den Stränden von Borkum, Baltrum und Norderney 11 Drogenpakete angespült. Sie waren mit schwarzer Folie umwickelt und groß wie Ziegelsteine. Der Inhalt, Kokain im Wert von mehreren tausend Euro. 

Im Mai wird bekannt dass der Weihnachtsmarktattentäter Anis Amri wahrscheinlich schon vor dem Attentat wegen seiner Drogendealerkarriere hätte festgenommen werden können. Beamte des LKA hatten Fakten im Nachhinein verschleiert, um von eigenen Fehlern abzulenken. Ein Skandal der sich noch durch das ganze Jahr ziehen wird.

Im Juni geht der Antidrogenzug "Revolution Train" wieder auf Tour. Der Zug steht auf einer multimedialen, mobilen Zuggarnitur, die in interaktiver Form Drogenprävention ermöglicht.  Das Projekt des Stiftungsfonds Nové Česko (Neues Tschechien) richtet sich an Kinder ab 10 Jahren, Jugendliche, Eltern und Lehrer. Insgesamt machte er in diesem Jahr in 15 deutschen Städten Station.

Seit Juli sind in der Schweiz sogenannte Hanf-Zigaretten erhältlich. Kauf, Besitz und Konsum der Zigarette ist in der Schweiz legal, da Produkte mit einem THC-Gehalt von unter einem Prozent erlaubt sind. Der deutsche Zoll rät dringend von der Einfuhr der Schweizer Hanf-Zigaretten nach Deutschland ab. Das Verbringen von Drogen ist in Deutschland eine Straftat.

Im August werden von der Autobahnpolizei Osnabrück rund 5000 Ecstasy-Tabletten mit dem Konterfei von US-Präsident Donald Trump in einem österreichischen Fahrzeug sichergestellt. Die Drogen wurden im Wagen eines 51-Jährigen und seines Sohnes (17) gefunden. Nach Polizeiangaben hat das Ecstasy einen Verkaufswert von 39 000 Euro.

Als im September das Münchner Oktoberfest beginnt, wartet auf die Besucher, neben unzähligen Maß der legalen Droge Alkohol, ein neuer Pseudo-Lifestyle Trend. Für 6,50 Euro das Fläschchen wird "Wiesn-Koks" verkauft. Es besteht aus Traubenzucker mit Menthol und wird durch die Nase gezogen. Ein bisschen Kokain Lifestyle für die möchtegern Schickeria.

Der amerikanische Präsident Trump ruft im Oktober den Gesundheitsnotstand aus. Mehr als 90 Menschen sterben in den USA täglich an Heroin oder anderen Opiaten. Viel mehr als dieser symbolische Akt passierte aber nicht. Weder wurde Geld bereitgestellt, noch eine Bekämpfungsstrategie vorgestellt.

Im November zeigt sich das 2017 ein Rekordjahr in der Kokainproduktion war. In Kolumbien ist der größte Kokainfund in der Geschichte des Landes gelungen, insgesamt 12 Tonnen Kokain im Wert von 360 Millionen Dollar wurden beschlagnahmt. Die Drogen, sollen dem Kartell „Clan de Golfo“ gehören. Aber auch Europäische Ermittler melden Erfolge. So hat Europol einen internationalen Ring von Drogenhändlern und Geldwäschern ausgehoben und 4 Tonnen Kokain im Wert von mehr als 100 Millionen Euro sichergestellt.

Anfang Dezember entscheidet das Internationale Olympische Komitee im Fall des Jahrelangen Staatsdoping in Russland. Keine eigene Fahne bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea, keine Hymne, die Nation darf in Wort und Ton nicht vorkommen. Ihre Sportler werden in neutralen Trainingsanzügen einmarschieren. Die Drahtzieher des staatlichen Anti-Doping-Systems, allen voran der stellvertretende Premierminister Witalij Mutko, werden auf Lebenszeit von allen olympischen Spielen ausgeschlossen.