26 März 2010

Luxus Droge

Seit 1906 ist kein Kokain mehr in CocaCola, seither muss man sich das Zeug durch die Nase ziehn. Rainhard Fendrich, Michel Friedman, Konstantin Wecker, Kate Moss, Christoph Daum - die Liste der Prominenten, mit Kokain-Erfahrung ist lang. Musiker, Künstler, Manager und High Society haben das weiße Gift zu Ihrer Droge erkoren. Kokain putscht auf steigert das Selbstwertgefühl lässt einem beim Arbeiten und feiern gut drauf sein. Weiß ist hier aber weder die Farbe der Unschuld noch der Reinheit.

"Zur Kokaingewinnung werden die Blätter des Cocastrauchs zerkleinert und eingeweicht. Die Alkaloide werden mit Lösungsmitteln extrahiert und der Auszug verseift. Die Ecgonine werden dann mit Benzoylchlorid und Methanol zum Kokain verestert". Genau so chemisch wie das klingt stinkt das Zeug auch. Wenn man nicht zu DDR Zeiten in Bitterfeld (Chemiekombinat) gewohnt hat muss man das eigentlich wiederlich finden. Dazu wird Koks in aller Regel mit den abenteuerlichsten Sachen (Medikamente und Gifte) gestreckt. Wer sich sowas durch die Nase zieht braucht auch nicht mehr im Bio-Laden einkaufen.

Aber auch die Art und Weise wie das Kokain nach Europa kommt ist alles andere als High Society like. Oft wird Kokain in so genannten "Body Packs" von Körperschmugglern in deren Darm transportiert. Wenn sie nicht erwischt werden scheissen (sorry) sie diese "Body Packs" in ihrem Zielland dann wieder aus. Wenn sie Pech haben geht so ein Ding im Magen auf. Meist in Kondomen verpackt sind da ca. 10g Stoff drin, ist bestimmt kein schöner Tot. Werden die Leichen dann noch von den Dealer gefunden, schneiden sie denen den Stoff aus dem Körper. Ist ja paar Tausend Euro Wert die Fracht und auf irgendeiner Charity-Party für die dritte Welt mag sich bestimmt noch ein "Spender" die Nase pudern.

Über Nebenwirkungen, Langzeitschäden und die Dinge die mit dem Kokaingeld finanziert werden will ich mich gar nicht erst auslassen. Nur eine Sache lässt mich hoffen, wenigstens bei DSDS fliegt man noch raus wenn man Kokst.

Foto: © photographer2222 - Fotolia.com

17 März 2010

Burundanga Hoax

Ein Drogen Hoax (Falschmeldung) zieht derzeit seine Kreise im Internet. Es geht um eine Droge die zur Vergewaltigung bzw. zur Betäubung von Opfern benutzt wird. Allerdings ist nicht die Droge an sich das besondere, sondern die Art wie sie den Opfern angeblich untergejubelt wird.

Die Story klingt auch nicht gänzlich unglaubwürdig. Da ist von einer Frau die Rede, die an einer Tankstelle eine Visitenkarte in die Hand gedrückt bekommt und sich plötzlich ganz benebelt fühlt und Mühe hat zu atmen. Die Visitenkarte soll mit einer flüssigen Droge getränkt sein, die „Burundanga“ heißt. Die Droge Burundanga existiert tatsächlich, ihr Wirkstoff Scopolamin wird in niedriger Dosis in der Medizin eingesetzt. So etwa zur Pupillenerweiterung beim Augenarzt oder als transdermales Pflaster gegen Reisekrankheiten. In Lateinamerika gab es tatsächlich Fälle in denen Kriminelle ihren Opfern das Scopolamin in Getränken, Speisen oder präparierten Zigaretten verabreicht haben. Ein getränktes Stück Papier berühren reicht aber nicht um der Wirkung der Droge zu erliegen.


Zum Jahreswechsel 2008/2009 stellten bereits mehrere US-amerikanische Polizeistationen klar, dass die ursprüngliche Meldung nicht von ihnen stamme. In neuerer Version sind deutsche Polizeibeamte als Absender der „Warnmeldung“ angegeben. Fazit: Alles Quatsch, bitte nicht weiterverbreiten.

04 März 2010

Vergewaltigungsdrogen

Letzte Woche stellten die Vereinten Nationen ihren Drogenbericht in Wien vor. Darin fordert der Internationale Suchtstoffkontrollrat (INCB) der Uno ein schärferes Vorgehen gegen Vergewaltigungsdrogen auch "Day-Rape Drugs" genannt. Diese farb-, geruchs- und geschmacklosen Tropfen werden immer häufiger auf Partys heimlich in Getränke gemischt. Vor allem junge Frauen, verlieren dann die Kontrolle über ihren Körper, sind wehrlos und wissen von nichts, wenn sie wieder zu sich kommen.

Auf dem internationalen Drogenmarkt sind K.o.Tropfen laut INCB ein wachsendes Phänomen. Dieser Markt steige rapide an, die Mittel sind für Kriminelle relativ leicht erhältlich. Im Kampf gegen die Droge sollen die Behörden auch mit der pharmazeutischen und chemischen Industrie zusammenarbeiten. "Drogenschmuggler bekommen ihre Substanzen über Internet-Apotheken und das Postsystem sowie illegale Herstellung", heißt es.

Vergewaltigungsdrogen sind in aller Regel synthetische Drogen oder Arzneimittel. So wie das Narkosemittel "Ketamin" Es wird sowohl als weißes oder gräuliches Pulver als auch als Ampullenlösung unter dem Namen K, Special K, Vitamin K usw. angeboten und kann geschluckt, geschnupft und injiziert werden. Es ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und wird primär in der Tiermedizin eingesetzt. Am Mensch findet es in der Regel nur in der Notfallmedizin Anwendung. Da Ketamin nicht im Betäubungsmittelgesetz erfasst ist, ist es für die Polizei schwierig gegen Personen vorzugehen bei denen (z.B. bei Verkehrskontrollen) geringe Mengen aufgefunden werden. Zwar ist Abgabe, Handel und Verkauf nach Arzeneimittelgesetzt verboten, geringe Mengen zu mitzuführen aber nicht.

Besser ist das schon bei GHB (Gamma-Hydroxybutirat [Hydroxybuttersäure]). Szenebezeichnung: Flüssig-Ecstasy, liquid-ecstasy, soap oder pearl. GHB ist eine körpereigene Substanz, welche im Gehirn die Wach- und Schafzustände regelt und Wachstumshormone stimuliert. Es baut Hemmungen ab, putscht nicht auf, beruhigt und entspannt. wirkt auf den Tastsinn, schränkt die motorischen Fähigkeiten ein, kann zu Atembeschwerden, Gedächtnisstörungen und Krämpfen führen. Auch GHB ist ein zugelassenes und verschreibungspflichtiges Arzneimittel, das vor allem zu Narkosezwecken eingesetzt wird. Aber GHB ist auch ein Betäubungsmittel nach Anlage III des BtMG, also auch der Besitz geringer Mengen verboten.

In den illegalen Drogenlaboren wird viel Experimentiert, ich bin mir sicher das in Nächster Zeit noch weitere Substanzen auftauchen die als Vergewaltigungsdrogen Verwendung finden könnten. Drogen sind solange ungefährlich wie man sie nicht nimmt. Wenn man sie aber untergejubelt bekommt um dann sexuellen Übergriffen ausgeliefert zu sein ist das erschreckend und widerlich. Wer in Bars und Clubs auf Nummer sicher gehen will sollte sein Getränk also nicht unbeaufsichtigt lassen. Auch sollte man sich zweimal überlegen von wem man sich etwas zu trinken ausgeben oder mitbringen lässt.


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