26 Mai 2012

Pathologisches Glücksspiel

Glück kann man nicht kaufen und auch nicht erzwingen. In dieser Woche wurde der Suchtbericht 2012 vorgestellt. Ein wachsendes Problem ist das "Pathologisches Glücksspiel". Dabei ist pathologisches (krankhaftes) Glücksspielverhalten schon lange bekannt. Bereits seit über 20 Jahren ist dieses als Krankheit anerkannt und wird behandelt. Solange zum Spielen Clubs oder Casinos aufgesucht werden mussten, blieb diese Sucht auf wenige Menschen beschränkt. Aber warum nehmen die Fallzahlen jetzt so zu?

Zum einen liegt das an der zunehmenden Verbreitung von Glücksspielautomaten. Kaum eine Bar, Gaststätte oder Diskothek in der nicht farbig-blinkende Automaten Geldgewinne versprechen. Winzige, aufgedruckte Warnhinweise und Altersbeschränkungen sind als Hürde lächerlich. Eine noch größeres Problem sind die Verlockungen im Internet. Zahlreiche "Zockerportale" buhlen hier massiv um Kundschaft. Selbst das eben mit Startschwierigkeiten an die Börse gegangene größte Soziale-Onlinenetzwerk "Facebook" generiert einen beträchtlichen Teil seiner "Einschaltquoten" mit kleinen Onlinespielchen. Die Grenzen zur Internetsucht (siehe Blogeintrag Oktober 2011) sind hier fließend.

Die Grenze zur Sucht wir immer dann überschritten wenn man die Kontrolle verliert. Beim Glücksspielsüchtigen heißt das, er muss immer Spielen. Wenn er verliert dann mit der Hoffnung das sich das Blatt mal wenden muss, wenn er gewinnt muss die Glückssträhne ausgenutzt werden. Beendet wird das Spiel dann häufig zwangsweise weil alles verzockt wurde.Schulden und ein finanzielles Desaster das Herr Zwegat von RTL seine helle Freude hat sind die Folge. Oft geht diese Sucht auch mit dem verstärkten Tabak und Alkoholkonsum, sowie sozialer Absonderung einher.

Während bei den Gewinnspielautomaten noch ein gewisser Spielraum für den Gesetzgeber besteht hier etwas zu verbessern, sieht es bei den Onlinegeschichten schon schwieriger aus. Hier müssen Komplexe Lösungsansätze erarbeitet werden. Bei Jugendlichen müssen Eltern, Schule und Behörden zusammenarbeiten. Bei Erwachsenen führt nach meiner Meinung kein Weg an geschulten Schuldenberatern vorbei. Der erste Schritt muss aber sein das Problem im Einzelfall und in allen seinen Facetten auch zu erkennen.   



Mehr Infos: www.spielen-mit-verantwortung.de


Foto: © frank_90 - Fotolia.com

19 Mai 2012

Weltnichtrauchertag 2012

Am 31. Mai ist der 25 Weltnichtrauchertag, diesjähriges Motto in Deutschland: “Lass Dich nicht einwickeln”. Von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1987 ins Leben gerufen findet er alljährlich am letzten Maitag statt. Es werden wieder Zahlen aufgezeigt und Experten zu Wort kommen. Nichtrauchervereine werden über die Gefahren des Rauchens informieren und versuchen, Raucher zum Aufhören zu motivieren. Die Deutsche Krebshilfe und das Aktionsbündnis Nichtrauchen koordinieren die Aktivitäten in Deutschland. Auch wenn sich beim Nichtraucherschutz schon viel verbessert hat, es gibt noch einiges zu tun.

Zum Weltnichtrauchertag 2012 (in 12 Tagen) hier 12 Fakten:


  1. Weltweit sterben  jedes Jahr 5 Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums
  2. In den Industrienationen sinkt das Ansehen und die Zahl der Raucher
  3. Die grössten zuwächse hat die Zigarettenindustrie noch in Entwicklungsländern
  4. In Deutschland rauchen noch 25 Prozent aller Erwachsenen regelmäßig
  5. weitere 4 Prozent bezeichnen sich als Gelegenheitsraucher
  6. Das durchschnitliche Einstiegsalter liegt bei 17,8 Jahren
  7. 35 Prozent der Männer rauchen, 22 Prozent der Frauen.
  8. Bauarbeiter, Fern- und Busfahrer rauchen am meisten, hier sind 52 Prozent Raucher
  9. Pro Tag werden in Deutschland über 220 Millionen Zigaretten geraucht
  10. das sind ca 1.021 Zigaretten pro Einwohner und Jahr
  11. Eine Zigarette enthält mehr als 3800 chemischen Verbindungen, größtenteils lungengängige Feinstaubpartikel davon sind über 200 giftig, und davon wiederum mindestens 40 krebserregend.
  12. Der berühmteste “Marlboro Man” Darsteller “Wayne McLaren” starb, nach langjährigem und starkem Zigarettenkonsum 1992 im Alter von 51 Jahren an Lungenkrebs.


Quellen: Wikipedia, deutsche Kebshilfe und RauchStoppZentrum Zürich

Bild und weitere Informationen: www.weltnichtrauchertag.de

09 Mai 2012

Drogenhilfe im Visier

Gestern haben Einsatzkräfte der Polizei das Drogenhilfezentrum "Café Balance" in Mainz durchsucht. Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Mainz wegen Handel mit Betäubungsmitteln gegen mehrere Personen. Diese stehen u.a. im Verdacht, die Einrichtung für illegale Geschäfte mit Rauschgift missbraucht zu haben. Einzelne Mitarbeiter der Einrichtung sollen die Aktivitäten toleriert haben und werden daher als mitverantwortlich angesehen. Gegen zwei der Tatverdächtigen, einer 29-jährigen Frau und einem 47-jährigen Mann, wurden bereits bestehende Haftbefehle vollstreckt. Bei den Durchsuchungen, die neben dem Cafe Balance zwei weitere Objekte betrafen,  wurden geringe Mengen Rauschgift und Betäubungsmittel-Utensilien sichergestellt. (Quelle: Gemeinsame Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Mainz und Polizei)

Mit Drogenhandel lässt sich viel Geld verdienen und in einem Drogenhilfezentrum wimmelt es von potentiellen Kunden. Das weckt dann natürlich Begehrlichkeiten hier Kasse zu machen. In den allermeisten Fällen werden das die Mitarbeiter der Drogenhilfeeinrichtungen natürlich zu unterbinden wissen. Warum das in Mainz nicht erfolgt ist kann ich leider nur spekulieren. Desinteresse oder eine überdehnte "akzeptierende Drogenarbeit" könnten eine Ursache sein. Zumindest einen finanziellen Anreiz duch die Dealer (Bestechung) scheint es, nach derzeitigem Ermittlungsstand, nicht gegeben zu haben. Für die wichtige und anerkennenswerte Arbeit der Mitarbeiter bei der Drogen- und Suchthilfe sind solche Vorgänge aber sehr unschön.  

Foto: Spritzentauschstelle einer Drogenhilfeeinrichtung in Köln

05 Mai 2012

Cannabis Kultour 2012

Heute ist wieder “Global Marijuana March” mit weltweiten Aktionen für die Entkriminaisierung von Cannabis. Bei geschätzten 4 Millionen Cannabiskonsumenten in Deutschland sollte man einen großen Zulauf bei den Veranstaltungen erwarten. Tatsächlich werden aber wohl wieder nur ein paar hundert Hanffreunde in Berlin und Frankfurt zusammen kommen. Cannabis gehört nun mal nicht zu den antriebsförderlichen Substanzen und so kommt die “Free the Weed” Bewegung nicht wirklich nach vorne.

Das ärgerte auch den Hanfaktivisten Steffen Geyer, den man dank seiner markanten, roten Filzhaare auf vielen YouTube Videos zum Thema entdecken kann. Um das sichtbare Engagement für die Legalisierung von Cannabis zu erhöhen startet er heute die “Cannabis-Kultour” in Berlin. Mit seinem zum “Cannabus” umgebauten Mercedes-Transporter möchte er bis zum 11. August (Hanfparade Berlin) in 100 Aktionen in ganz Deutschland die Hanfkultur  beleben. An den 14 Samstagen der Cannabiskultour soll jeweils in einer deutschen Landeshauptstadt eine Demonstration stattfinden. Ansonsten soll die Spendenfinazierte Tour mit Infoständen, Podiumsdiskusionen und Schulprojekttagen punkten. So soll ein möglichst vielfältiges Abbild der politischen und kulturellen Dimensionen der Hanfszene sowie der gesellschaftlichen Auswirkungen des Cannabisverbotes aufgezeigt werden.

Ob die Cannabis Kultour 2012 wirklich starke Impulse für eine Legalisierung geben wird ist fraglich. Die Argumente sind zu schwach um eine breite Öffentlichkeit zu erreichen und auch nicht alle der 4 Millionen Konsumenten werden sich mitreißen lassen. Dafür scheint mir es einigen viel zu schick zu sein mit kiffen etwas verbotenes zu tun. Und sollte man als Konsument erwischt werden drohen ja nun wirklich keine schmerzhaften Konsequenzen. Drogenguide wünscht trozdem eine pannenfreie Tour.



Bild und Quelle: http://cannabiskultour.de/