23 Mai 2016

Kostenfaktor Dopingkontrolle

In diesem Monat drängte sich einmal mehr die Seuche des Sports in die Medien. Das Doping. Zum einen war da das Geständnis von Grigori Rodschenkow, ehemaliger Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors. Er hat ausgesagt, während der Winterspiele 2014 in Sotschi Dopingtests manipuliert zu haben, indem er nachts belastete Proben von Landsleuten gegen saubere austauschte.Zum anderen waren da die Nachtests von Dopingproben der Olympischen Spiele von Peking 2008. Ergebnis hier 31 positive A-Proben von Athleten die in Rio, den diesjährigen Sommerspielen hätten starten können. 

Der Druck dem sportlichen Erfolg durch Doping nachzuhelfen ist enorm. Sowohl für den einzelnen Athleten, der im Leistungssport seinem Körper ohnehin nichts gutes tut. Soll dann von Anerkennung und Geld auch nach der aktiven Zeit etwas übrig bleiben, geht das nur wenn man sich einen Namen macht und zur Weltspitze seiner Disziplin gehört. Aber auch die Nationen und ihre Systeme wetteifern natürlich miteinander. Egal ob das kommunistische China oder das putinsche Russland, alle wollen im Medaillenspiegel vor den ungeliebten westlichen Nationen liegen. 

Allein die Deutsche Antidoping Agentur (NADA) hatte im Jahr 2014 einen Gesamtetat von 7,8 Millionen Euro. Die deutschen Sportler wurden 2014 von 5.257 Wettkampfkontrollen und 8.652 Kontrollen außerhalb der Wettkämpfe, so genannte Trainingskontrollen genervt. Warum sich also die teure und lückenhafte Dopingkontrolle überhaupt leisten? Gebe es ohne diese Kontollen nicht sogar mehr Erfolge deutscher Sportler? 

Der Kampf gegen Doping ist unverzichtbar um die Faszination und die Werte des Sports aufrecht zu erhalten. Denn der würde verloren gehen wenn nur noch die Pillendreher der verschiedenen Nationen gegeneinander antreten. Ich bin mir sicher es gibt sie noch, Sportlerinnen und Sportler die ihren Sport sauber und fair betreiben wollen. Die sollten unsere Helden sein und nicht die Opfer eines kranken Siegeshunger der nur noch menschliche Wracks zurücklässt. 

Dazu muss der Kampf gegen Doping aber ganz anders, vor allem neutral aufgestellt werden. Weg von den nationalen Verbänden und ihren Interessen hin zu einer neutralen, überstaatlichen Kontrolle. Der Chef der Weltantidoping Agentur (WADA) Sir Craig Reedie will zur besseren Finanzierung des weltweiten Kampfes gegen Doping gehen eine Steuer auf Fernsehrechte und Beiträge von Unternehmen, die aufgeflogene Sportbetrüger sponsern. Schon 0,5 Prozent der TV-Übertragungsrechte würden den Etat der WADA von 30 auf etwa 175 Millionen US-Dollar verfünfachen. Jedes Jahr werden Fernsehrechte für mehr als 35 Milliarden Dollar vergeben, wenn die Faszination von Sport aber auf Dauer erhalten werden soll muss er fair und deshalb sauber bleiben. 

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13 Mai 2016

Goldenes Dreieck

Das Goldene Dreieck ist ein Synonym für Opiumanbau und Heroinherstellung im Grenzgebiet der Staaten Laos, Thailand und Myanmar. In Touristenführern ist das Goldene Dreieck der Ort, wo der Fluss Ruak in den Mekong mündet, die Schnittstelle der drei Staaten. Für den internationalen Drogenhandel ist es das Gebiet in dem die Bergvölker Südostasiens Schlafmohn (Papaver somniferum) anbauen und ihn zu Heroin weiterverabeiten. Auch wenn aktuell in der Region Afghanistan, Pakistan und Iran (Goldener Halbmond) mehr Opium und Heroin produziert wird, gehört das Golden Dreieck doch zu den Hotspots im Drogengeschäft. Das dem so ist liegt, ohne jeden Zweifel, am westlichen Einfluß auf die Region und erklärt sicherlich manche ressentiments in Asien gegen die “freie Welt”. 

Im 16. Jahrhundert führten europäische Händler das Rauchen von Opium in der Region ein. Im 18. Jahrhundert war die britische Ostindiengesellschaft der erste große Heroinhändler (bzw. Schmuggler) Asiens. In zwei Opiumkriegen zwischen Großbritannien und dem Kaiserreich China (1839–1842 und 1856–1860) wurde mit militärischer Gewalt der Opiumimport zur Durchsetzung der kolonialen Wirtschaftsinteressen erzwungen. Im 19. Jahrhundert betrieb jede europäische Kolonie Opiummonople bzw. Opiumhölen zur Finanzierung ihrer Interessen. 

Im späten 19. Jahrhundert wurde der fernöstliche Opiumhandel in Europa zunehmend kritisch gesehen. Protestantische Geistliche und Moralisten schoben eine mächtige Antiopumbewegung an. Seit der ersten Opiumkonferenz in Den Haag 1911/12 kam es zu Kontrollverträgen und einer zuhnehmenden Ächtung des Drogenhandels. Mit dem Weg des Opium in den Schatten der Illegalität wurde es von zunehmenden Interesse für westliche Geheimdienste, insbesondere für den amerikanischen CIA. Denn im kalten Krieg war den Amerikanern jedes Mittel recht die Ausbreitung des kommunistischen Ideologie zu bekämfen. Und so wurden paramilitärische Gruppen mit Logistik und Waffen unterstützt die auch im Drogenhandel aktiv waren. Zum Fall der Mauer 1989 wurden im Goldenen Dreieck 3300 Tonnen Opium geerntet. 

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