28 Juni 2011

Bunt statt blau 2011

Bunt statt blau ist eine Kampagne der Bundesdrogenbeauftragten und der DAK. Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren entwerfen Plakate gegen Alkoholmissbrauch und Komasaufen. In allen 16 Bundesländern wurden die besten Plakate von den rund 12.000 Teilnehmern ausgewählt. Als Jury hat die Pop-Band Luxuslärm über die Bundesgewinner entschieden, die gestern auf einer Pressekonferenz in Berlin gekürt wurden. Sieger wurde das hier im Blog gezeigte Plakat von Jean-Pascal Haas (17) aus Baden Württemberg. Aber auch die Zeichnungen der Landessieger können sich durchaus sehen lassen.

Meiner Meinung nach ist "bunt statt blau" eine der besten Anti-Alkohol-Kampangen die wir in Deutschland haben. Zum einen haben sich 12.000 Jugendliche kritisch mit dem Themen Alkoholmissbrauch und Komasaufen beschäftigt. Zum anderen sprechen die entstandenen Plakate andere Jugendliche viel eher an, als ein erhobener Zeigefinger eines Erwachsenen. Daher will ich diesen Blogeintag jetzt auch nicht weiter ausdehnen, schaut euch einfach die Plakate an unter:
http://www.dak.de/content/aktionglasklar/buntstattblau2011.html

23 Juni 2011

Sucht - Therapie - Rückfall



Mit einem spektakulär miesen Auftritt schaffte es Amy Winehouse diese Woche in alle Medien. Bei ihrem Konzert in Belgrad kam die britische Sängerin ein Stunde zu spät, bekam ihren Text nur unverständlich heraus, ließ das Mikro fallen und torkelte über die Bühne. Die Dame ist schon seit längerem der Inbegriff für Drogen- und Alkoholmissbrauch im Showbusiness. Obwohl sich Frau Winehose seit 2007 schon öfters in der Entzugsklinik "The Priory" aufgehalten hat, bekommt sie ihr Suchtproblem nicht in den Griff. Warum eigentlich nicht?

Mit Entzug alleine ist ein Drogenproblem nicht behoben. Von der Sucht nach einer Droge kann man auch in einer teuren Spezialklinik nicht geheilt werden. Vielmehr geht es darum den Süchtigen stark zu machen für die Zeit nach dem Klinikaufenthalt. Denn auch wenn der Patient als "Clean" entlassen wird, die (Rück-)Fallstricke sind zahlreich und gefährlich, egal ob man Prominent ist oder nicht. Als Rückfallauslöser gelten:

- Suchtdruck, ein intensives Verlangen nach der Droge, besonders in dem Umfeld in dem sie früher schon konsumiert wurde
- Negative Gefühle wie Trauer, Familienstreit, beruflicher Stress sowie Konflikte jeglicher Art
- Angenehme Gefühle und Geselligkeit um diese zu verstärken
- Körperliche Beschwerden wie Schmerzen und Schlafstörungen
- scheinbare Kontrolle wenn man glaubt oder sich beweisen will das man die Droge im Griff hat
- Verführung zum gemeinsamen Konsum durch Umfeld und Freunde

Da geht es dem süchtigen Promi nicht anders als einem verwahrlosten Süchtigen vom Bahnhofsvorplatz. Wenn Freunde, Familie und Umfeld nicht mitziehen, weil es ihnen egal ist, sie selber süchtig sind oder ihm (dem Promi) nur in den A... kriechen egal was der anstellt, wird es verdammt schwer der Droge zu widerstehen. Wird ihnen der Rückfall dann bewusst, fallen die Betroffenen häufig in ein Loch. Dann kommt ihnen die ganze Mühe sinnlos vor, sie geben auf und sich wieder der Droge hin.

Über welchen Fallstrick Amy Winehouse gestolpert ist? Keine Ahnung. Ihre Drogenkarriere soll jetzt aber Mittelpunkt einer Dokumentation unter Regie von James Alexandrou werden. Da bin ich ja mal gespannt.

Quellen: Stern.de und c-d-k.de


Foto: © Dark Vectorangel - Fotolia.com

09 Juni 2011

Ketamin

22 Fässer mit 450 Kilo Ketamin für den Schwarzmarkt haben Zollfahnder vergangene Woche in Heiligenhausen (NRW) von zwei britischen Männern beschlagnahmt. Erst Ende Mai war eine 21-jährige britische Studentin in London nach Ketaminkonsum in ihrer Badewanne verstorben. Der Sprecher der Frankfurter Zollfahndung sprach nach der Sicherstellung von einer „neuen Partydroge“ die auf dem Vormarsch zu seien scheint. Aber ist die wirklich so neu und was ist Ketamin eigentlich?

Ketamin gibt es schon seit 1962. Es wurde in den USA bei der Suche eines Ersatzes für das starke Nebenwirkungen aufweisende Narkosemittel Phencyclidin (bekannt als PCP oder Angel Dust) synthetisiert. Im Vietnamkrieg war es bei den Soldaten unter „Special K“ als Schmerzmittel bekannt. Schon hier merkte man, es kann süchtig machen. Die britische Popband „Placebo“ sang im Jahr 2000 über „Special K“ und auch im Elektroszene-Kultfilm „Berlin Calling“ von 2008 wird Ketamin konsumiert.

Heute wird Ketamin vorwiegend in der Tiermedizin aber auch in der Notfallmedizin als Narkose- und Schmerzmittel eingesetzt. Ketamin ist eigentlich ein kristallines, weißes geruchloses Pulver. Zu medizinischen Zwecken wird es als klare Lösung zur Injektion (Ketanest, Ketavest und Ketanest S) angewendet. Als Rauschgift verwendetes Ketamin stammt oft aus Abzweigungen der legalen Produktion bzw. wird den Ärzten geklaut. Es unterliegt nicht dem Betäubungsmittelgesetz der Umgang damit wird lediglich durch das Arzneimittelgesetz reglementiert. Das bedeutet ungenehmigte Herstellen, Inverkehrbringen und die Abgabe sind verboten, der reine Besitz jedoch nicht. Als illegale Droge (Special K, Vitamin K, Kate) wird Ketamin in Pulver-,Tabletten- und in flüssiger Form vertickt. Man kann es schlucken, spritzen oder sich durch die Nase ziehen. Das Zeug wirkt je noch Konsumform und Dosis von einer halben bis zu drei Stunden.

Von Konsumenten wird als Wirkung beschrieben:

- Auflösung des Umwelt- und Körperempfindens
- Gefühl des schwerelos Schwebens
- Losgelöst sein vom eigenen Körper
- Schmerzfreiheit
- Findung des inneren Frieden


Auf der Nebenwirkungsseite stehen:

- Koordinationsstörungen
- Kraft- und Appetitlosigkeit,
- Übelkeit, Erbrechen, Schwindelgefühl
- Unkoordinierte Muskelkontraktion, Schwindel,
- Sprachstörungen
- Kreislauf und Herzrhythmusstörungen

Ketaminkonsumenten berichten auch von „Nah-Tod-Erfahrungen“ und „Eintreten ins Licht“. Das kann besonders bei Überdosierung und Mischkonsum mit anderen Drogen zu Ohnmacht, Atemstillstand, in Extremfällen zum wirklichen Tod führen. User sprechen von mystischen Erfahrungen, ich würde es ja eher gelebte Dummheit nennen.

Foto: Zoll.de / Quellen: Zoll, Wikipedia und Drugscouts

01 Juni 2011

alkoholfreies Bier

Der Sommer 2011 gewinnt an Fahrt, das Thermometer greift die 30 Grad Marke an. Nicht nur zum Herrentag kühlt sich „Mann“ dann gerne mal mit einem Bierchen von innen. Das der Alkohol bei Hitze besonders heimtückisch sein kann, mag ja bei ein paar „Bierleichen“ zum Herrentag noch zu verschmerzen sein. Allerdings sind auch ein viele Badeunfälle mit Todesfolge auf Alkoholkonsum zurückzuführen. Wenn es sehr warm ist sinkt der Flüssigkeitsanteil in den Körperzellen, der Alkohol ist konzentrierter und wirkt heftiger als an kühlen Tagen. Da man bei Hitze auch weniger Hunger hat, trifft der Alkohol oft auf einen leeren Magen was seine Wirkung ebenfalls verschärft.
Dabei muss „Mann“ weder bei hohen Temperaturen noch beim Baden gehen auf Bier verzichten. Gibt es doch von zahlreichen Brauereien jetzt alkoholfreie Biervariationen. Vom Pils über Weizen und Radler gibt es alkoholfreie Biere für jeden Geschmack. Meine Favoriten sind das isotonische Weißbier von Erdinger und das alkoholfreie Radler von Clausthaler. Selbst in der Apotheke gibt es neuerdings alkoholfreies Bier zu kaufen. Das Wellnesbier „Karla“ der Karlsberg-Brauerei ist mit Vitaminen, Folsäure und Lecithin angereichert und gibt’s nur in Apotheken. Allerdings hat es noch einen kleinen Alkoholanteil (1%). Ansonsten liegt der Restalkoholwert bei alkoholfreiem Bier 0,02 bis 0,5 %. Grundsätzlich gibt es zwei Verfahren zur Herstellung von alkoholfreiem Bier. Zum einen der Abbruch des Gärprozess (wie beim Malzbier) oder dem nachträglichen entziehen des Alkohols durch ein Dialyseverfahren.
Der Marktanteil von alkoholfreiem Bier liegt in Deutschland nur bei etwa 3%. Wobei der Geschmack stetig verbessert wird. So hat die TU Berlin einen eigenen Fachbereich Brauwesen und im April gemeinsam mit Holsten ein alkoholfreies Bier entwickelt, dem man seine Alkohollosigkeit nicht abschmeckt. Der Markt der alkoholfreien Gerstensäfte wird in Zukunft also sicherlich noch wachsen.

Quellen: Deutscher Brauer-Bund e.V. & Wikipedia