18 Februar 2013

Grundlagen der Drogenprävention

Die Bekämpfung von Drogenproblemen stellen Politik und öffentliche Stellen gerne mal ganz oben auf ihre Agenda. Häufig sind damit repressive Maßnahmen von Polizei und Strafverfolgungsbehörden gemeint. Dabei ist Prävention die wirksamste Waffe gegen Drogen, natürlich nur wenn sie gut und zielgruppenorientiert gemacht ist. Prävention kann und muss mehr sein als das vorstellen der gebräuchlichen Substanzen.

So gibt es in der Drogenprävention verschiedene Ansätze:

Universale Prävention, richtet sich an größere Bevölkerungsgruppen und Gemeinschaften. Ziel ist die Eindämmung von substanzbezogenem Risiko verhalten. Hierzu sollen besonders Jugendlichen Kompetenzen vermittelt werden, welche Drogenkonsum vermeiden oder verzögern. Als Beispiele wären hier Kampagnen wie "Keine Macht den Drogen" oder "Kenn dein Limit" zu nennen.

Selektive Prävention, richtet sich an bestimmte Risikogruppen und Familien. Insbesondere wenn diese Aufgrund ihrer schwachen sozialen Bindungen und finanziellen Situation stärker gefährdet sind Drogen zu konsumieren oder einer Sucht zu verfallen. Hierzu zählen Maßnahmen wie die vielfältige Unterstützung vn Kindern aus benachteiligten Familien oder die gezielte Ansprache von erkannten Risikogruppen z.B. Berufsschülern.

Indizierte Prävention richtet sich gezielt an Menschen mit psychischen Problemen oder Verhaltensstörungen, die einen späteren (erneuten) Drogenkonsum als wahrscheinlich erscheinen lassen.  Hierzu zählen individuelle und spezifische Maßnahmen, häufig in Form von persönlichen Beratungsgesprächen. Diese Präventionsart richtet sich fast ausschließlich an Personen die schon Erfahrungen mit Drogenkonsum haben.

Neben der Aufklärung über die Gefahren die von Drogen ausgehen, muss moderne Prävention auch den Umgebungskontext von Jugendlichen einbeziehen. In der Pubertät steigen Riskobereitschaft, Experimentierfreude und Imponiergehabe stark an. Das streben nach Anerkennung in der Gruppe nimmt zu während die Impulskontrolle abnimmt. Die Folge sind fehlende Gefahrenprognosen und unüberlegte Entscheidungen. Kurz gesagt, man neigt zu Dummheiten. So findet Risiko verhalten bei Jugendlichen wir Drogenmissbrauch und rücksichtsloses Verhalten im Straßenverkehr fast immer in Umgebumgskontext Mitpubertierender statt.

Bei der milieubezogenen Prävention geht es daher um eine stärkere Einbeziehung von Schule, Familie und Freizeitbereich. Sie will die elterliche Kontrolle stärken, Schadensmöglichkeiten reduzieren und die Wahrnehmung von Normen bzw. Normalität fördern. Maßnahmen können beispielsweise eine Verbesserung des schulischen Umfelds oder Polizeipräsenz an bekannten Jugendtreffpunkten sein. Keine einfache aber dennoch erfolgversprechende Strategie.

Quelle: Jahresbericht 2012 der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht

Foto: © Galina Barskaya - Fotolia.com

Keine Kommentare: