07 Mai 2011

süchtige Eltern

Bremen hat als erstes Bundesland Kinder von Methadonsubstituierten Eltern per Haaranalyse untersuchen lassen. Mit einem erschrenkendem Ergebniss. In 21 von 28 Fällen wurden Rückstände verschiedener Drogen, darunter auch Kokain und Cannabis, festgestellt. Ein Indiz das die substituierten Eltern gegen Auflagen verstoßen und andere Drogen konsumiert haben.
In welcher Weise die Kinder mit den Drogen in Kontakt gekommen sind ist jedoch unklar. Eine bewusste Verabreichung kann durch die Haaranalyse grundsätzlich nicht von einer zufälligen oder unfallmäßigen Aufnahme unterschieden werden. Dass die suchtkranken Eltern ihren Kindern die Drogen verabreicht haben, etwa um sie ruhig zu stellen, ist aber unwahrscheinlich. "Es gibt keinen Fall, in dem wir nachweisen können, dass die Substanz nicht von außen gekommen ist", sagte der Berliner Toxikologe Fritz Pragst, der die Untersuchung geleitet hatte. Meist dürften die Substanzen durch Schweiß, Rauch oder Raumluft in die Kinderhaare gelangt sein.

In diesen Tagen sprechen Mitarbeiter der Sozialbehörde mit den Familien. In jedem Einzelfall sollen die Lebensumstände der Kinder und dessen Wohl geprüft werden. Teils könnten verstärkte Auflagen und Kontrollen die Folge sein, teils auch die Herausnahme der Kinder aus den Familien. So die Bremer Sozialsenatorin Ingelore Rosenkötter (SPD).

In Bremen leben nach Schätzungen der Drogenhilfe über 5.000 Heroinabhängige. 1.300 von ihnen werden substituiert. Unter ihnen sind auch Eltern von 150 Kindern. Diese Kinder sollen jetzt alle drei Monate untersucht werden. Das Modell könnte Schule machen und demnächst auch in anderen Bundesländern zur Anwendung kommen.

Der Weg ist sicher nicht einfach, das Wohl der Kinder muss ihn aber Wert sein. Beachtet werden sollte:

- Regelungen bundeseinheitlich gestalten um einen Entzug aus der Kontrolle zu verhindern.

- Verschiedene Kontollmöglichkeiten in Erwägung ziehen, um nicht durch einfaches "Haare abrassieren" eine Kontrolle unmöglich machen zu können.

- Krankenkassen, Kinderärzte und Kindertageseinrichtungen in die Planungen einbeziehen.

- Nicht nur Opiatabhänige Eltern im Auge haben, Kindern schaden alle Drogen.

Eltern haben die Pflicht ihre Kinder vor Gefahren wie Drogen zu schützen. Wenn Eltern von Drogen (legalen oder illegalen) abhängig sind wird es schwierig, dann sind Staat und Gesellschaft in der Pflicht. Hilfsangebote und wirksame Kontrollen müssen dabei Hand in Hand gehen.

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