20 Mai 2011

Drogen- und Suchtbericht 2011

Licht und Schatten könnte die Überschrift zum Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung 2011 lauten. Was die Drogenbeauftragte Mechthild Dyckmans diese Woche vorstellte hat, hat zwei Seiten. Die Fakten zeigen, mit politischen und gesellschaftlichen Engagement lässt sich Drogenkonsum schon beeinflussen. Gerade beim Alkoholmissbrauch zeigt sich aber, man darf nicht nur die Jugendlichen im Auge haben. Und auch neuen Entwicklungen im Drogen- und Suchtbereich muss schneller und energischer entgegengetreten werden.


Auf der Lichtseite steht:


  • Jugendliche trinken weniger Alkohol, der Alkoholkonsum bei Jugendlichen hat den niedrigsten Stand seit den 70er Jahren.
  • Die Raucherquote liegt in der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen bei 13 Prozent (2000: 23 Prozent).
  • Die Zahl der Cannabis-Konsumenten hat sich in den vergangenen Jahren auf fünf Prozent halbiert.

Auf der Schattenseite steht:


  • Statistisch konsumiert jeder Erwachsene (ab 18 Jahren) jährlich zehn Liter reinen Alkohol.
  • 16, 7 Prozent der Jugendlichen praktizierten im vergangenen Monat „Rauschtrinken“
  • 1,3 Millionen Menschen in Deutschland gelten als alkoholabhängig, jedes Jahr sterben 73 000 Menschen an den Folgen von Alkoholmissbrauch.
  • 14 Prozent der Menschen, die von Pflegediensten oder stationären Einrichtungen betreut werden, haben Alkohol- oder Medikamentenprobleme.
  • In Deutschland sind ca. eine halbe Million Menschen internetsüchtig.
  • Es treten vermehrt synthetischer Designerdrogen (Legal Highs) auf.

Was noch ganz wichtig ist: Ab sofort sollen Medikamente zugelassen werden, die Cannabis enthalten. Es handele sich dabei aber nicht um eine allgemeine Legalisierung so Dyckmans. Auf dieses Thema werde ich aber nächste Woche in einem extra Blogeintrag näher eingehen.

http://www.drogenbeauftragte.de/presse/pressemitteilungen/2011-02/drogen-und-suchtbericht-2011.html

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