10 September 2010

Die Droge lügt

So bunt und vielfältig die Welt der Drogen und ihrer Wirkung auf den Menschen auch ist, eines haben sie alle gemein. Sie verarschen Dich.

Bei klassischen Halluzinogene wie LSD, Meskalin und Psilocybin wird die visuelle, akustische und haptische Wahrnehmung gestört, man erlebt Halluzinationen. Die können bunt und lustig aber auch bedrohlich sein. Auf jeden Fall lügen Halluzinogene ihre Konsumenten direkt an, haben aber nur eine geringe Suchtgefahr. Andere Drogen lügen perfider.

Das Gehirn des Mensch ist mit einem internen Belohnungsystem ausgestattet, alles was uns gut tut wird mit angenehmen Gefühlen belohnt. Erfolg im Beruf, Sex, gutes Essen, Kontakt mit Freunden alles Dinge die für einen Menschen richtig und wichtig sind bestärken dieses Glücksgefühl. So graben sich günstige Strategien im Gehirn ein und wir sind bestrebt wieder das richtige zu tun. Wer Drogen konsumiert manipuliert an diesem Belohnungsystem herum, betrügt sich also mit falschen Glücksgefühlen. Bei häufigem Drogenkonsum passt sich das Gehirn an. Ohne die Droge kann das Belohnungsystem immer schwerer Wohlbefinden und Glück herstellen. Das Gehirn ist süchtig.

Alle Drogen lösen eine mehr oder weniger Starke psychische Abhängigkeit aus. Um so stärker die positive Wirkung bei der Einnahme um so höher die Gefahr davon abhängig zu werden. Die anfangs verbesserte Stimmung wird zunehmend zum Normalzustand und beim Nachlassen der Wirkung bleiben Depressionen und Ängste zurück. Denen wird dann durch neuerliche Drogeneinnahme begegnet. Eine wichtige Komponente bei der psychischen Abhängigkeit ist auch die Einschätzung des Konsumenten, dass seine schlechte Laune direkt auf das Nachlassen der Drogen Wirkung zurückzuführen ist.

Dazu kommt bei vielen Drogen eine körperliche (physische Abhängigkeit). Von einer solchen spricht man wenn beim Absetzen eine Substanz körperliche Entzugserscheinung auftreten. Welche von Schwitzen über verschiedenste Schmerzen bis zu starken Krämpfen reichen können. Grund für das Auftreten dieser Entzugserscheinungen sind körperliche Veränderungen, die besonders bei wiederholter Drogen Einnahme auftreten können. Dabei lernt der Körper durch Gegenregulierung mit den Vergiftungen umzugehen. Mit der Folge dass der Rausch immer mehr zum Normalzustand wird und beim Entzug negative Empfindungen, die durch die Droge unterdrückt wurden, nun vermehrt empfunden werden.

Abhängigkeit und Physische Schäden sind der Preis wenn man sich all zu sehr von Drogen belügen lässt.


Foto: Wikimedia

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