03 Januar 2010

neue Drogenhochburg in Europa?

Herzlich Willkommen im neuen Jahrzehnt. Seit diesem Jahr hat unser Nachbar Tschechien einen neuen, sehr liberalen Weg in seiner Drogenpolitik eingeschlagen. Seit 01.01.2010 ist der Besitz sämtlicher Drogen in Eigenbedarfs Mengen nicht mehr strafbar. Bereits in der Vergangenheit wurden geringe Mengen Drogen von den tschechischen Behörden geduldet. Die jetzt von der Prager Regierung erstellte Liste mit Obergrenzen, soll mehr Rechtssicherheit schaffen. Neben Cannabispflanzen (5 Pflanzen), Marihuana (15 g) und Ecstasy Tabletten (4 Stück) werden mit dieser Liste unter anderem auch Kokain (1 g) und Heroin (1,5 g) bis zu den genannten Mengen nur noch als Ordnungswidrigkeit geahndet. Das kann zwar Geldbußen bis zu 15.000 CZK (ca. 570 €) bedeuten, den Staatsanwalt interessiert das aber nicht mehr.


Der mündige, tschechische Bürger soll selber entscheiden welchen Suchtmitteln er frönen möchte oder eben nicht. Tschechien hat eine gewisse Tradition was das angeht. Es war das einzige Land im Ostblock in dem es Suchtkliniken für Drogenkranke gab. Auch heute liegt es beim Drogenkonsum in Europa ganz vorn. Jeder zweite tschechische Jugendliche hat zumindest einmal weiche Drogen konsumiert.


Mit der neuen Regelung verwässert die Grenze zwischen legalen und illegalen Rauschmitteln. Ob mit dieser Maßnahme die Drogenstatistik verschönern lässt ist fraglich. Jede Legalisierung von Rauschgiften senkt die Hemmschwelle sich ihrer zu bedienen. Nachfrage und Angebot werden sich erhöhen und so wird aus Tschechien vielleicht die neue europäische Drogenhochburg.

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