29 Oktober 2009

Cannabis Gärtner


Sähen, gießen, Unkraut zupfen, Ernten und die Früchte der Arbeit frischen die Familienküche auf. Das interessiert doch eigentlich keinen jungen Menschen, die Gärtnerei war eigentlich immer ein Interessengebiet der Graukappen (Generation 50+). Doch in den letzten Jahren entdeckt eine ganz neue Klientel ihren grünen Daumen. Leute denen sogar die Topfpflanze vertrocknet ist, die ihnen ihre Mutti zum Einzug in die erste eigene Bude geschenkt hat. Man wird jetzt Cannabis Gärtner oder wie man es in der Szene nennt *Grower*.
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Der Einstieg in den Hanf Anbau wird einen wirklich leicht gemacht, damit auch das bereits drogengeschädigtem Hirn das noch schafft. Auf zahlreichen Internetseiten und in einschlägigen Zeitschriften gibt es Idioten sichere Anleitungen zum Aufbau von In oder Outdoorplantagen. Auch die Technik dazu kann hier vollkommen legal bestellt werden. Dazu wird über Samen, Sorten und alles rund um Drogen gefachsimpelt. Dabei wird natürlich auch die Legalisierung von Cannabisprodukten (Haschisch, Marihuana) propagiert und die Gefahren dieser "weichen Drogen" verharmlost.
Neben den Gefahren die von den Drogen an sich ausgehen kann aber auch beim Anbau jede Menge schief gehen. Sowohl die verbaute Technik kann gefährlich werden, schließlich wird mit Strom (Lüftung, Beleuchtung) und Wasser (Bewässerung) gearbeitet. Neben der Stromschlaggefahr werden die verwendeten Lampen extrem heiß, also erhöhte Brandgefahr. Dazu gehen von Pestiziden, Schimmel und Gasen nicht unerhebliche Gefahren aus. Aber kein Problem, einfach nen Joint reinziehen und alles ist total smooth.
Die steigenden Fallzahlen bei der Feststellungen dieser Anlagen hat die Polizei daher auch bissel den Cannabis Gärtnern zu verdanken. Wasserschäden, Stromklau oder extreme Verbrauchswerte stoßen die Ermittler öfters mit der Nase drauf.
Wenn es dann erstmal Post vom Staatsanwalt gibt, ist schnell Schluss mit smooth. Gerade durch den höheren (und damit gefährlicheren) Wirkstoffgehalt ist bei den Plantagen schnell Schluss mit "geringer Menge". Ist erstmal der Verbrechenstatbestand nach §29a Abs. 1 Nr. 2 BtmG erreicht, gibt's ne Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr.
Fotos: © alexey masterov - Fotolia.com und Polizei

13 Oktober 2009

Michael Jacksons letzte Show

Seit gestern ist die Single-Auskopplung „This Is It“ aus dem gleichnamigen Album und Dokumentarfilm über den verstorbenen „King of Pop“ Michael Jacksons auf dessen offizieller Website zu hören. Sein Tod hatte am 25. Juni weltweit ein gigantisches Medienecho hervorgerufen. In den Tagen danach gab es die wildesten Spekulationen über sein Ableben. Mittlerweile wissen wir das eine Überdosis Propofol, verabreicht von einem seiner Ärzte für den Tod verantwortlich war. Ein Medikament von dem Michael Jackson, wenn wir den Medienberichten glauben können seit Jahren abhängig war.


Was er in seinem Leben, besonders in den 80er und 90er Jahren, geleistet hat war maßgebend für Musik, Show, Tanz und Entertainment. Auch für mich war er nach der Wende 1989 der erste Künstler aus dem Westen der mich interessiert hat. Ich hätte ihm ein erfolgreiches Comeback bei seinen in London geplanten Shows gewünscht. Ob er die 50 Konzerte aber auch durchgehalten hätte wage ich zu bezweifeln. Die Sucht hatte an seinem Körper schon einige Spuren hinterlassen, sie hat ihn wie schon viele Künstler vor ihm umgebracht.


Ab dem 28. Oktober ist der Dokumentarfilm „This Is It“ über Michael Jackson in den Kinos zu sehen. Dieser wird sicherlich noch einmal zeigen was für ein Ausnahmekünstler und Weltstar er war. Aber wird er auch zeigen was ihn in die Sucht trieb und wie ihn diese Abhängigkeit letztendlich zerstört hat?


(Foto: Altstädter Ring in Prag wenige Tage nach seinem Tod)


www.michaeljackson.com


06 Oktober 2009

Party einer Volksdroge: Oktoberfest in München



Am Sonntag ging Deutschlands größtes Volksfest zu Ende, man könnte es aber auch größte offene Drogenszene sagen. Gemeint ist das Oktoberfest und die legale Droge Alkohol. Denn um das berühmt-berüchtigte Mass Bier dreht sich auf der Theresienwiese in München alles. Auch die Jahr für Jahr steigenden Preise (2009 kostete die Mass zwischen 8,10 und 8,60 €) halten die Leute nicht vom saufen ab. Mit Freunden ein paar Bierchen trinken und feiern, ist ja auch Tradition und gehört zur Kultur. Alkohol, das sieht man auf dem Oktoberfest besonders schön, ist eine Volksdroge. Das die nicht harmlos ist zeigen die Zahlen aus München: 759 „Bierleichen“ wurden dieses Jahr gezählt, (2008 waren es trotz 300.00 Besuchern mehr „nur“ 565) zwei Drittel davon unter 30 Jahren. Auch drei Tote werden mit Alkoholkonsum auf dem Oktoberfest in Verbindung gebracht. Ein Australier wurde auf dem Heimweg zu seinem Campingplatz von einer einfahrenden S-Bahn erfasst, ein 51-jähriger Mann ist auf einem Busparkplatz anscheinend an seinem Erbrochenen erstickt und ein dritter Besucher aus England starb als er aus seinem Hotelzimmer stürzte.

Alkohol ist als Droge, besonders bei Jugendlichen, im Moment sehr "Erfolgreich". Nicht nur beim Oktoberfest enden Saufgelage immer häufiger in der Klinik, das scheint "IN" zu sein. Neben der langen gesellschaftlichen Tradition hat Alkohol gegenüber anderen Drogen noch einen ganz entscheidenden Vorteil, er ist legal. Bier und Co. sind praktisch immer und zu jeder Zeit verfügbar. Millionen Werbeetats und passende Alkoholmischungen für jeden Geschmack (und Alter) unterstützen die Erfolgsgeschichte.

Ich trinke selber Abends gerne mal ein Bierchen, am liebsten mit Freunden im Biergarten. So sehe ich es auch lieber als "Genussmittel" und will hier keine Prohibition herbei reden. Offensichtlich trinken aber immer mehr junge Leute um einen Rausch zu erzielen, um Hemmungen ab zu bauen oder gar sich abzuschießen. Dabei wird Alkohol ganz klar als Droge benutzt und dieser Trend ist mehr als bedenklich. Sich einen potentiellen Sexualpartner schön zu trinken mag ja in Ordnung sein, sich gleich ins Koma zu saufen ist einfach nur feige.

Foto: by: Hb3


02 Oktober 2009

Ende des Rauschgifttourismus


Für Kiffer sind die Niederlande bisher das Paradies. Weiche Drogen, also Haschisch und Marihuana, gab es in „Coffeeshops“ frei zu kaufen. Das lockte natürlich auch zahlreiche Drogenfreunde aus dem Ausland an. In die beiden grenznahen Gemeinden Roosendaal und Bergen op Zoom vielen wöchentlich an die 25.000 Rauschgifttouristen aus Belgien, Deutschland und anderen Ländern ein.
Damit ist jetzt Schluss, per Erlass wurde dort der Verkauf weicher Drogen untersagt. Die „Coffeeshops“ wurden geschlossen bzw. es gibt tatsächlich nur noch Kaffee. Die Städte folgten damit dem Beispiel anderer grenznaher Gemeinden, die damit dem „Rauschgifttourismus“ einen Riegel vorschieben wollen. In Maastricht dürfen Coffeeshops schon seit 2005 Cannabisprodukte nur an Kunden mit niederländischem Wohnsitz verkaufen. Der Regierung möchte dieses Kriterium auf alle Coffeeshops im Land auszudehnen. In Maastricht und Umgebung soll bald in einem Modellvorhaben die zulässige Abgabe je Kunde auf jeweils drei (statt bislang fünf) Gramm begrenzt werden und die Zahlung nur noch per Bankkarte möglich sein.

Auch wenn Kritiker bemängeln, das Verbot fördere nur den illegalen Handel mit harten Drogen, eine liberale Drogenpolitik schafft mehr Probleme als sie löst. In Holland hat man genug von der halbseidene Klientel die durch die Coffeeshops angezogen wird.