17 Januar 2012

Operation Speedway


Vergangene Woche stellte Hartmut Koschyk, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen die Ergebnisse der "Operation Speedway" vor. Von Mitte Oktober bis Mitte Dezember 2011 rückten Zoll, Bundespolizei sowie die Landespolizeien in Sachsen und in Bayern in der deutsch-tschechischen Grenzregion Dealern und Schmugglern auf die Pelle. Auch tschechische Beamte waren an dem Einsatz beteiligt. Hauptaugenmerk wurde dabei auf die synthetischen Modedroge Crystal (Methamphetamin) gelegt. Im Jahresbericht der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht war zu lesen das die Tschechische Republik führend ist in der Methamphetamin Herstellung. 2009 wurden hier 342 Herstellungsstätten, hauptsächlich kleine Küchenlabors aufgedeckt. Ich habe hier im Drogenguide schon im Februar 2010 über das deutsch-tschechische Crystalproblem berichtet.

Auch der deutsche Zoll stellt eine kontinuierliche Steigerung des Crystal-Schmuggels fest. Die beschlagnahmten Mengen stiegen von weniger als einem Kilogramm im Jahr 2009, auf 15 Kilogramm im Jahr 2010 und 17 Kilogramm im vergangenen Jahr. Zudem gelang es dem Zoll, im Jahr 2011 den Einfuhrschmuggel von weiteren elf Kilogramm strafrechtlich nachzuweisen. Letzteres wird wohl bedeuten das die Überwachung von Telekommunikation den Crystaleinfuhr belegt, der Stoff selber aber in Umlauf gelangt ist.

Zur Operation Speedway wurden an insgesamt 31 Tagen 3.300 Personen kontrolliert und dabei 1,6 kg Crystal sichergestellt. Das entspicht etwa 64.000 Konsumeinheiten und einem Straßenverkaufswert von bis zu 225.000 Euro. Neben Crystal entdeckten die Fahnder vier Kilogramm Marihuana, 6.000 illegale Feuerwerkskörper sowie mehrere Kleinwaffen. Was in etwa auch dem Warenangebot der Vietnamesenmärkte kurz hinter der deutschen Grenze auf tschechischer Seite entspricht.

Die Operation führte zu 21 vorläufigen Festnahmen wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Von den zuständigen Staatsanwaltschaften wurden 16 Haftbefehle erwirkt. Man hat also mal ordentlich auf den Busch geklopft und abgefischt was raus gekommen ist. Der Äusserung des Herrn Staatssekretär das es damit gelungen sei dem Schmuggel von Crystal einzudämmen wage ich zu bezweifeln. Dazu müsste man an die Wurzel des übels ran, die rechtsfreien Räume der grenznahen Vietnamesenmärkte. Wobei ich denke das Herr Koschyk das meint, sich nur diplomatischer ausdrückt wenn er sagt: "Neben einem intensiven Informationsaustausch und gemeinsamen Kontrollen gilt es, das Problem an der Wurzel zu packen und die illegalen Produktionsstätten auszuheben. Diesen Weg werden wir weiter gehen und gemeinsam mit unseren tschechischen Nachbarn ausbauen.”

Foto: Zoll

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Dies ist und bleibt ein echt toller Post und ich bin wirklich
erfreut das Blog mit Google gefunden zu haben. Zusammenfassend ist zu sagen dies
ist ein lesewerter Weblog und auch wir freuen uns mehr zu lesen.
Vielen dank!
Gruß
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