10 Januar 2011

Alkohol in der Schwangerschaft

Seit den 80er Jahren sind die Sommermonate (Juli, August, September) die Geburtenstärksten Monate. Was bedeutet, im Moment werden oder sind gerade verhältnismäßig viele Frauen Schwanger und das ist auch gut so.

Was nicht so gut ist, ist Alkohol in der Schwangerschaft. Jedes Jahr kommen in Deutschland über 3.000 Kinder mit alkoholbedingten "Fetales Alkohol Syndrom" (FAS) - zur Welt. Die Menge des getrunkenen Alkohol entscheidet, in welchem Umfang eine Schädigung eintritt. Sicher ist, dass jeder Schluck Alkohol bis zum Kinde gelangt und folgenreiche Schäden verursachen kann: Somit gibt es kein gesundes Maß an Alkohol in der Schwangerschaft! Daher ist es völlig unverständlich das jede zweite Frau während der Schwangerschaft Alkohol trinkt.

Die Kampagne "Mein Kind will keinen Alkohol" (läuft schon seit April 2010) will das ändern. Bezahlt von Pernod Ricard Deutschland (Spirituosenhersteller) und getragen von der Stiftung für das behinderte Kind der Charité Berlin. Auch Prominente unterstützen die Kampagne. So machen sich u.a. Silvana Koch-Mehrin, Bettina Wulff, Franziska Knuppe, Liz Baffoe und SilviaIncardona in Printanzeigen und auf Plakaten für "Null-Promille in der Schwangerschaft" stark.

Natürlich ist es nicht ganz unumstritten das sich eine solche Kampagne durch die Alkoholindustrie finanzieren lässt. Kritiker meinen, die Spirituosenlobby will nur den Druck auf die Politik senken ein Gesetz zu machen, welches Warnungen auf Alkoholflaschen vorschreibt. Mit einem solchen Gesetz könnten die Hersteller, wie schon die Tabakindustrie, zu auffälligen Warntexten auf ihren Produkten gezwungen werden. Bisher müssen sie gar nix und können sich für die Minipiktogramme, wenn sie die überhaupt auf ihre Flaschen drucken, auch noch in der Öffentlichkeit feiern lassen.

Trotz dieser berechtigten Kritik, finde ich die Kampagne gut. Denn nur weil vor Gefahren in verordneten, einheitlichen Lettern gewarnt wird heißt das nicht das sie damit beseitigt sind. Freiwillige Anti-Drogen Projekte sind immer besser als staatliche Zwangsmaßnahmen. Eine noch breitere Prominente Unterstützung der Kampagne wäre wünschenswert. Gerade junge
Muttis werden mir hier im Moment noch zu wenig angesprochen. Eine rauschfreie Schwangerschaft sollte schnellstmöglich zur Selbstverständlichkeit werden.

www.mein-kind-will-keinen-alkohol.de

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