18 Juni 2010

Alkoholprävention vs. Fußball WM

Bier gehört schon immer zum Fußball gucken dazu, egal ob Zuhause oder beim Public Viewing. Entweder aus Freude, wenn Deutschland gewinnt oder aus Frust wenn sie verlieren wie eben gegen Serbien. Brauereien, Wirte und Veranstalter machen damit sehr gute Geschäfte. Das der eine oder andere mehr trinkt als er verträgt schadet ja dem Umsatz nicht. Gibt’sRandale ruft man die Polizei, fällt einer um den Rettungsdienst.
Das Alkoholpräventionsprojekt „Hart am Limit“ (HaLT) will hier vor allem bei Jugendlichen vorbeugen. In Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) sind zur WM Studenten mit Alkoholtestgeräten in der Innenstadt unterwegs. Ihre Mission: mit Jugendlichen ins Gespräch kommen und Alkoholexzesse vermeiden. Beim Public Viewing auf dem Greifswalder Marktplatz sind die Präventionsteams aber nicht erwünscht, „versicherungstechnischen Gründen“ sagt der Veranstalter. Auch der Alkoholpräventionsspot „Kenn dein Limit“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, darf in den Halbzeitpausen nicht auf der Greifswalder Großbildleinwand laufen. In der Zeit sollen Spots der Werbepartner gezeigt werden. Logo so ne 30 Quadratmeter Leinwand kostet auch Geld und verdient wird das nicht zuletzt durch den Alkoholverkauf.
In Berlin will sich die Kampagne „Na klar! Fußball gibt Dir den besseren Kick.“ gegen den Alkoholrausch beim Sport stemmen. Dazu werden tausende Plakate in den Berliner Bezirken aufgehängt und 10.000 Postkarten in Kneipen und Clubs verteilt. Eine persönliche Ansprache von Jugendlichen gibt es aber nicht, eine Gefahr für den Umsatz der Bierwagen dann wohl auch nicht.

Keine Kommentare: