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21 September 2016

10. Inter Tabac

Zum zehnten Mal traf sich die Tabak- Lobby am Wochenende zur Messe Inter-tabac in den Westfalen-Hallen in Dortmund. Die erste nach Einführung der Schockbilder Warnungen auf Zigarettenschachteln. Die ungeliebten Ekelbilder sind ein Störfaktor im Freiheit-Unabhängkeit-Lifestyle Bild welches die Branche gerne aufrechterhalten möchte. Die schmutzige Wahrheit will man so gut es geht verstecken.

So stiegen, wie erwartet, die Verkäufe von formschönen Aufbewahrungsorten für das rauchbare Gift. Wogegen sich Absatz und Umsatz des Tabakwaren-Einzelhandels stabil entwickelte. Zwar lag im zweiten Quartal 2016 der Zigaretten-Umsatz, laut dem Statistischen Bundesamt mit 4,8 Milliarden Euro 11,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Tabakbranche hatte jedoch bis April die Produktion und damit den Kauf von Steuerzeichen (über den der Umsatz errechnet wird) ausgeweitet, um noch möglichst viele Schachteln ohne Schockbilder produzieren zu können. Beim Feinschnitt, also Tabak zum selber drehen aus der Dose, steigt der Absatz sogar.

Also alles Umsonst? Mitnichten! Auch wenn die Tabaklobby glauben machen möchte, das die Schockbilder lediglich kleinere Zigarettenmarken vom Markt drängen würde. Die Bilder machen es schwerer den Schaden den das Rauchen anrichtet zu ignorieren. Man wird, wenn auch nur kurz, an die weitreichenden Folgen erinnert. Es unterstützt Menschen die aufhören wollen und ist ein Hindernis damit anzufangen. Es zwingt einen sicher nicht dazu das Rauchen aufzugeben, wohl aber über die Wirkung auf die eigene Gesundheit nachzudenken.

Quelle: Handesblatt

Logo: Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH

03 Juni 2015

E-Zigaretten und E-Shishas im Visier

Drei Tabakkonzerne müssen jetzt rund elf Milliarden Euro Schadensersatz an kanadische Raucher zahlen. Vor 17 Jahren hatten 100.000 Raucher vor Gericht geklagt, die Hersteller hätten nicht ausreichend auf die Gefahren hingewiesen. In den 17 Jahren hat sich in der westlichen Hemisphäre einiges getan. Werbeeinschränkungen und Warnhinweise haben das “Freiheit und Abenteuer” Image von Zigaretten in Richtung “Krank und Süchtig” verschoben. Doch zum Erfolge feiern war am Weltnichtrauchertag diesen Sonntag keine Zeit. Denn der stand in diesem Jahr unter dem Motto "E-Zigaretten und E-Shishas - Chemie für die Lunge". Während das Rauchen von normalen Tabak gerade bei Jugendlichen immer mehr Out zu werden scheint, drängen E-Zigaretten und E-Shishas in diese Lücke. 

Die Geräte bringen eine Flüssigkeit (Liquid) durch eine elektrisch beheizte Wendel zum Verdampfen. Das entstehende Aerosol wird dann vom Konsumenten inhaliert. Im Unterschied zur herkömmlichen Zigarette findet also kein Verbrennungsprozess statt. Durch hinzugefügte Aromen wie Erdbeere, Minze oder Eierlikör kann zudem der Geschmack der Zigarette versüßt werden. Fans der Verdampfer sehen im Benutzen der elektrischen Zigarette eine weniger schädliche Form der Nikotinaufnahme. Endgültig ist die Gesundheitsfrage allerdings nicht geklärt, es fehlt vor allem an Langzeitstudien die einen Aufschluss über die Gesundheitsfolgen zuließen. "Mit jedem Zug wird ein Chemikaliengemisch inhaliert. Insbesondere bei hohem Dauerkonsum kann eine Krebsgefährdung nicht ausgeschlossen werden", sagte die Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention im Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ), Martina Pötschke-Langer. 

Zudem könnten sowohl nikotinfreie als auch nikotinhaltige Flüssigkeiten in den Verdampfern zu Atemwegsreizungen führen und die Innenraumluft verschlechtern. Viele Flüssigkeiten für E-Zigaretten enthalten einer Studie zufolge Aromastoffe, die die Atemwege reizen. Schon bei normalem Gebrauch können Dampfer solche Stoffe in Mengen aufnehmen, die die empfohlenen Höchstwerte um das Doppelte überschreiten, berichteten kürzlich Forscher der Portland State University (US-Staat Oregon). Die Hersteller werden unter anderem dazu aufgefordert, die Inhaltsstoffe auf ihren Produkten zu nennen und für bestimmte Substanzen eine Höchstgrenze festzulegen. 

Das Aktionsbündnis Nichtrauchen kritisiert vor allem die bisher uneingeschränkte Zugänglichkeit von E-Zigaretten und E-Shishas. Auch Jugendliche können sich die elektrischen Zigaretten legal kaufen. Das würde den eigentlichen Rückgang der Raucherquoten unter Jugendlichen zunichte machen, da der Wechsel zur Tabakzigarette dann nicht mehr weit ist. Die Deutsche Krebshilfe befürchte, dass Kinder durch gezieltes Marketing für E-Zigaretten dazu verführt werden, das Rauchritual einzuüben. Weil E-Zigaretten und E-Shishas keinen Tabak enthalten, fallen sie bisher nicht unter das Jugendschutzgesetz. Diese Lücke will Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) noch in diesem Jahr schließen und den Verkauf an Kinder und Jugendliche verbieten. Zudem soll Werbeeinschränkungen geben. 

Foto: Miriam Dörr - fotolia.com

20 Dezember 2013

Kampf dem Image

Jugendlichen ist ihr Image ungeheuer wichtig, nicht nur bei Klamotten und Styling. Auch der Gebrauch von Drogen hat viel mit Imagepflege zu tun. Man möchte erwachsen erscheinen, cool, souverain und unabhängig. Pubertierende Jugendlichen zu vermitteln das sie für etwas noch zu jung sind ist ein hoffnungsloses unterfangen. Über viele Jahrzehnte und dank milliarden schwerer Werbeetats haben Alkohol und Tabak ein solch positives Image erarbeitet.

Besonders Alkohol ist aller Kampanien zum trotz bei Jugendlichen beliebt wie nie. Im Jahr 2012 sind so viele Kinder und Jugendliche nach Alkohol-Exzessen im Krankenhaus behandelt worden wie nie zuvor, teilte das Statistische Bundesamt diese Woche mit. 26.673 Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis 19 Jahren sind im vergangenen Jahr in einem Krankenhaus wegen eines Vollrausches behandelt worden. Das ist der höchste Wert seit dem Beginn der Erfassung vor zwölf Jahren. Ein Trend der nicht verwundert, denn die Politik tut sich schwer mit Einschränkungen im Marketing für Alkohol Produkte.

Besser sieht es da schon beim Tabakprodukten aus. In dieser Woche hat die EU eine strenge Anti-Tabakrichtlinie verabschiedet. Hier soll es dem coolen Image des rauchens an den Kragen gehen. Im Grundsatz heisst es „Tabak soll nach Tabak schmecken“. Nach einer Übergangsfrist von sechs Jahren sollen Tabakprodukte mit zugesetzten Geschmacksstoffen wie Menthol, Vanille oder Koffein, verboten werden. Schon in zwei Jahren sollen Schockbilder den Tabakkonsum unattraktiv machen. Mit Fotos von Geschwüren oder Raucherlungen sowie Warnhinweise müssen dann mindestens 65 Prozent der Packungsoberfläche abdecken werden. Verboten werden auch Labels wie „light“ oder „mild“, so soll verhindert werden, dass Verbraucher solche Produkte für weniger gesundheitsschädlich hält.

Währen es also der Tabaklobby immer schwerer gemacht wird um ihre Produkte ein positives Image aufzubauen, können es die Alkohol Produzenten immer noch krachen lassen. Während der Marlboro-Cowboy ausgeritten hat, funktioniert die schnuckelige Scheinwelt des im Bauchnabel prickelnden Biergetränk noch toll. Das Ergebniss wird sein: rauchen wird immer mehr out, saufen bleibt in.

Foto: © iofoto - Fotolia.com

06 Dezember 2013

Sucht vs. Selbstdisziplin

Letzte Woche ging der Fall des Walter S. (66) durch die Presse. Der Raucher leidet seit vier Jahren unter einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung oder kurz “Raucherlunge”. Eine Lungenklinik hatte ihm ein tragbares Beatmungsgerät mit flüssigem Sauerstoff zur besseren Atmung verordnete, die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) weigerte sich jedoch die Kosten zu übernehmen. „Wer den Sauerstoffgehalt im Blut durchs Rauchen senkt, kann nicht erwarten, dass wir ihm das Anheben des Sauerstoffgehalts durch ein Gerät finanzieren. Entweder er hört auf zu qualmen, oder es gibt kein Geld”. 

Warum sollen die Beitragszahler auch für die schlechte Selbstdisziplin von Opa Walter bezahlen? Der Meinung waren viele die sich in der Diskussion zu Wort meldeten und auch ich habe für dieses Argument durchaus Verständnis. Doch sollte man nicht außer Acht lassen das Opa Walter abhängig ist. Abhängig von einem hochpotentem Nervengift, dem Nikotin. Er ist Suchtkrank und seine “Raucherlunge” ist eine körperliche Folge dieser Suchterkrankung. Als Opa Walter mit dem Rauchen angefangen hat dürfte das HB-Männchen noch seine obskuren Slogans verbreitet haben. Er dürfte das Rauchen angefangen haben als dies noch Zeichen von Geschmack und Stiel war. Rauchen war so selbstverständlich das man es heute nur noch Begreifen kann wenn man sich einen Auftritt von Altkanzler Helmut Schmidt anschaut.

Zum Glück sind diese Zeiten vorbei. Die Leute sind aufgeklärt und man ist als Nichtraucher auch nicht meht out. Das hilft denen die ihre Gesundheit bereits nachhaltig geschädigt haben natürlich nicht. Doch wie damit umgehen?

Selbstverständlich kann und muss man in einer Solidargemeinschaft wie unserem Gesunheitssystem Mitarbeit und Selbstdisziplin einfordern. Über den Rahmen ist auch sicherlich eine Diskussion erforderlich. Diese auf dem Rücken von Opa Walter auszutragen ist aber unfair. Sicherlich werden das auch die Gerichte das so sehen, Opa Walter will sein Recht jetzt einklagen. 

Bild: © Jürgen Maring - Fotolia.com

10 Oktober 2013

Europa vs. Raucher

Am Dienstag hat das Europaparlament mit großer Mehrheit schärfere Regeln für Tababakprodukte beschlossen. Schockbilder und größere Warnhinweisen auf Zigarettenpackungen soll vor allem junge Menschen stärker vom Rauchen abhalten. Einer entsprechenden Neuregelung hat das Europaparlament mit großer Mehrheit zugestimmt. Auch bestimmte Aroma- und Zusatzstoffe wie Menthol, Vanille oder Schokolade im Zigaretten-Tabak werden verboten. Außerdem sollen die elektronischen Zigaretten stärker reguliert werden. So sollen beispielsweise die Inhaltsstoffe der Liquids transparenter werden. 

Wer meinen Blog öfters liest, weiß dass die EU schon länger an strengeren Regeln für Tabak-Produkte arbeitet. Die aktuelle Entscheidung des EU Parlaments war ein weiterer wichtiger Schritt. Bis wir in Deutschland aber Schockbilder auf Zigarettenpackungen es sehen es wird noch einige Zeit vergehen. Zunächst muss das Votum vom Dienstag noch europäisches Recht werden. EU-Gesundheitskommissar Joe Borg ist zuversichtlich, dass das Gesetz noch vor den Europawahlen im Mai 2014 angenommen werde. Dann haben die EU-Staaten zwei Jahre Zeit, die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Was bedeutet dass es erst ab 2016 Schockbilder auf Zigarettenpackungen zu sehen geben wird.

Durch Tabakkonsum sterben in der EU schätzungsweise 700.000 Menschen pro Jahr. Auch die Kosten für das europäische Gesundheitswesen sind mit 25 Milliarden Euro pro Jahr gigantisch. Kein Wunder also dass die EU den Anteil der Raucher senken möchte. Auch viele Raucher in Europa wären lieber Nichtraucher. Laut dem Spezial-Eurobarometer 332 von 2010 würden 28 Prozent der europäischen Raucher ihr Laster gerne loswerden. Die Motivation zum Rauchstopp beruht vor allem auf der Sorge um die eigene Gesundheit (75 Prozent), auf dem Wunsch der Familie oder des Partners (57 Prozent) und dem Preis der Tabakprodukte (55 Prozent). Bei (nur) 7 Prozent waren Medienkampagnen der Auslöser, das Rauchen aufgeben zu wollen.

Doch der Wille allein führt nicht immer auch auf den Erfolgsweg. 87 Prozent der Aufhörwilligen versucht es ohne die Inanspruchnahme von Hilfsmaßnahmen auf. Allerdings ist die Erfolgsquote bei denjenigen, die mit Hilfestellung einen Aufhörversuch unternehmen, deutlich höher. Die langfristige Abstinenzquote für ungestützte Aufhörversuche liegt bei lediglich 3 bis 5 Prozent. Sie kann durch die Inanspruchnahme von Hilfsmaßnahmen wie Gruppeninterventionen vervielfacht werden. Ob auch die Schockbilder helfen werden Europa zu einem Nichtraucher-Kontinent zu machen wird sich zeigen. In anderen Ländern wie Brasilien, Australien und Kanada hat man zumindest gute Erfahrungen damit.


Quelle: Bild.de und Drogen- und Suchtbericht 2013

Foto: © Anthony CALVO - Fotolia.com

18 September 2013

Rechtsfindung im Betäubungsmittelrecht

Die Rechtsfindung im Betäubungsmittelrecht kann eine sehr zähe Materie sein. Besonders dann, wenn es sich mit neu auf den Markt kommenden Stoffen auseinandersetzen muss. Die einen wollen ein Geschäft machen, die anderen sorgen sich um die Volksgesundheit. Bis ein passender rechtlicher Rahmen und eine klare juristische Bewertung gefunden ist können Jahre vergehen. 

Das zeigen auch zwei Meldungen aus dieser Woche:Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat entschieden, E-Zigaretten sind keine Arzneimittel. Damit stellt sich das Gericht gegen die Rechtsauffassungen des Landes Nordrhein-Westfalen, der Bundesrepublik Deutschland und der EU-Kommission. Die Befriedigung der Nikotinsucht sorge nicht für eine Heilung, es fehlt an einer therapeutische Wirkung. Somit greiffe das Arzneimittel Recht hier nicht, E-Zigaretten und Liquids dürfen frei gehandelt werden. Bereits im Juni entschied das Landgericht Frankfurt/Main ähnlich. Das Tauziehen ob die elektrische Kippe nun zu den Tabakerzeugnissen oder den Arzneimittel gehört wird aber sicher bis zu einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs weitergehen.

Die deutschen Gerichte bleiben hier also vorerst bei ihrer Linie E-Zigaretten und Liquids als Tabakerzeugnis zu bewerten. Für sie müssen Arzneimittel eine heilende Wirkung haben, obwohl das so keineswegs im § 2 Arzneimittelgesetz steht. Wenn das so wäre, dürfte es auch schwierig werden die Händler von "Legal Highs" wie bisher nach Arzneimittelrecht zu belangen. Eine endgültige Entscheidung wird vom EuGH kommen, hier wird derzeit geprüft ob Arzneimittel auch "ungesund" sein können. Also lediglich eine Wirkung und keine Heilwirkung vorhanden sein muss um eine Substanz als Arzneimittel zu klassifizieren  Wobei das für die Strafverfolgung bei "Legal Highs" bald nicht mehr nötig sein wird, wenn man sich die zweite News der Woche anschaut.

“Neu Drogen” sollen durch ein “beschleunigtes Verfahren” schneller als bisher verboten werden können. Bisher dauert es mindestens zwei Jahre, bis ein Stoff verboten wird. Diese Prozedur will die EU-Kommission auf zehn Monate verkürzen. Etwa ein Fünftel dieser in der EU gemeldeten Drogen haben auch einen legalen Verwendungszweck, in diesen Fällen soll ein Verbot für den Verbrauchermarkt ausgesprochen werden. Besonders gefährliche Stoffe sollen sofort vom Markt genommen werden können, um ihre Gefahren zu analysieren. Derzeit bleibt eine Substanz frei verfügbar, bis die Risikobewertung abgeschlossen ist und die Kommission reagieren kann.

Beide Nachrichten zeigen das sich die Rechtliche Bewertung von neu auf den Markt kommenden Suchtstoffen sehr schwierig und langwierig gestalten kann. Der Weg durch Behörden , Gremien und juristische Instanzen ist lang. Von einer endgültigen Lösung scheinen wir sowohl im Fall der E-Zigarette als auch bei den “Legal Higs” (oder “neuen Drogen”) noch weit entfernt zu sein.


Quelle der News: Spiegel Online


Foto: © Robert Kneschke - Fotolia.com

28 Juni 2013

Raucher-News



Mehr als die Hälfte aller regelmäßigen Raucher stirbt vorzeitig an Lungenkrebs, einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder einer anderen Atemwegserkrankung. Bei fast 15 Millionen Rauchern in Deutschland, ein enormes Schadenspotential In diesem Monat gab es drei interessante Meldung zu Deutschlands tödlichstem Laster. Eine Entscheidung der EU Gesundheitsminister, die Ergebnisse einer Studie und eine Gerichtsentscheidung. Drei Nachrichten die, besonders wenn man sie zusammen betrachtet, eine deutliche Sprache sprechen.




  1. Die Gesundheitsminister der EU einigten sich darauf, dass 65 Prozent der Fläche von Zigarettenpackungen künftig mit Warnhinweisen und abschreckenden Bildern versehen werden müssen. Damit wird es künftig in der Europäischen Union große Warnhinweise vor den Folgen des Rauchens auf Zigarettenschachteln geben, inklusive großflächige Schockbilder von schwarzen Lungen und Raucherbeinen wie in Australien (siehe Foto). Der Deutsche Zigarettenverband (DZV) kritisiert, über Nacht würden binnen Jahrzehnten aufgebaute Marken zerstört. Das Vorhaben bedarf aber noch der Zustimmung des EU-Parlament, die Verhandlungen beginnen im Herbst.
  2. Die Quote jugendlicher Raucher ist so niedrig wie nie zuvor, nur noch jeder zehnte Teenager greift heute zur Zigarette. Das entspricht einer Halbierung innerhalb von zehn Jahren. Nichtrauchen sei zu einer "gesellschaftlichen Norm" geworden, erklärte die Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Elisabeth Pott bei der Vorstellung der Studie.
  3. Nikotinhaltige Flüssigkeiten für E-Zigaretten gehören laut einem Urteil des Landgerichts Frankfurt/Main zu den Tabakerzeugnissen. Für den Handel mit so genannten E-Zigaretten gilt deswegen das Tabakgesetz. Das Gericht verurteilte einen Geschäftsmann deshalb zu 8100 Euro Geldstrafe und zog zugleich rund 15.000 Behälter mit nikotinhaltiger “Liquids” ein. Während die EU-Kommision E-Zigarretten als Arzneimittel bewertet, halten es die deutschen Gerichte für ein Tabakerzeugnis. Endgültige Klärung wird es wohl erst beim Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe geben. Staatsanwaltschaft und Verteidigung erwägen Revision.
In meinen Augen sind das drei gute Nachrichten. Der Zigarette wird immer mehr die Maske von “Freiheit und Abenteuer” entrissen. Schon beim Kauf wird der Süchtige mit der Wahrheit von “Krankheit und Tot” konfrontiert. Die Realität verdrängt das Image, ein Weg der bei Jugendlichen ganz offensichtlich zum Erfolg, genauer gesagt zum “nicht rauchen” führt. Und auch die Gesetzeslücke in der sich die E-Zigarette bewegt hat wird geschlossen werden. Egal wie der BGH entscheidet, die Luft wird selbst für die E-Zigaretten dünner.

Quelle der Nachrichten: Spiegel Online

Foto: Ines G. aus Australien...DANKE ;-)

13 Dezember 2012

"Plain Packing" Einheitszigarette für Europa


Nach Informationen der "Welt" plant die EU-Kommission strenge Regeln für die Tabakindustrie. Nach den Plänen von Gesundheitskommissar John Dalli soll in Europa Schritt für Schritt auf das so genannte "Plain Packing" bei Zigaretten bzw. Tabakprodukten eingefüht werden. Das bedeutet ein Verbot sämtlicher Logos, Bilder und eigener Schriftzüge. "Plain Paking" soll die unterschiedlichen Zigarettenmarken ununterscheidbar machen, sozusagen die Einheitszigarette für Europa.

Im aktuellen Entwurf sind zunächst folgende Reglungen angedacht:

Verpackung:
  • einheitlich Packungsgrößen  mit einem "rechteckigen Zuschnitt mit gleicher Breite und Tiefe ohne abgerundete Ecken oder sonstigen Unterscheidungsmerkmalen
  • die Konstruktion der Packung soll so reguliert werden dass Warnhinweise nicht weggeklappt werden können
  • Verbot von Werbeaussagen wie "natürlich" oder "biologisch" auf der Packung
  • Platz für Warnhinweise soll von 30 auf 75% vergrösserte werden
  • nur 10 bis 20 % der Packung soll den Herstellern zur freien Gestaltung zur Verfügung stehen


Zigaretten:
  • Zigaretten verschiedener Marken sollen einheitliche Größe, Durchmesser und Papier in weißer Farbe erhalten
  • Verbot von Zusatzstoffe wie etwa Menthol, Vitaminen, Koffein, Taurin die für "charakteristischen Geschmack" sorgen
  • Zigaretten sollen nicht mehr als 10 mg Teer und 1 mg Nikotin enthalten dürfen


Die geplanten Änderungen lassen nicht nur extra dünne Slim- und Menthol- Zigaretten sowie Kork-Optik gehaltene Filterummantelungen verschwinden. Auch das Marketing für die unterschiedlichen Tabakprodukte wird erschwert, weil am Ende alle ähnlich aussehen. Dazu sind auch noch Verkaufsbeschränkungen geplant. So sollen in Geschäften nur noch eine Zigarettensorte pro Marke ausgestellt werden dürfen. Heute bieten Hersteller noch zahlreiche Varianten einer Marke an.


In den kommenden Tagen soll der Entwurf den anderen EU-Kommissaren zur Stellungnahme zugeleitet werden. Im Anschluss muss das Europaparlament und die EU-Mitgliedsstaaten darüber beraten. Besonders die Gesundheitminister aus Großbritannien und Frankreich, in denen heute schon strengere Regeln gelten, drängen auf eine schnelle Umsetzung.


Trotz zahlreicher, bereits bestehender Werbeeinschränkungen gibt Tabakindustrie zig Millionen für Marketing aus. Geld welches eine giftig bis tödliche Raucherkultur in Europa am Leben erhält. Auch wenn der Weg zum "Plain Paking" noch weit ist, es ist genau der richtige.


Foto: © fuzzbones - Fotolia.com

10 November 2012

neue Raucherstudien 2012

Das Rauchen der Gesundheit nicht zuträglich ist hinlänglich erforscht und der Öffentlichkeit bekannt. Trotzdem beschäftigen sich immer mal wieder Wissenschaftler mit diesem Thema, mit interessanten neuen Erkenntnissen. Drei Studien die in den letzten Wochen vorgestellt wurden hab ich mal zusammengetragen:



Rauchen schadet den Augen (Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin)
Rauchen erhöht das Risiko für Grauen Star deutlich. Bei dieser Augenerkrankung trübt sich die Linse, so dass Betroffene immer verschwommener sehen. Eine frühere Studie habe belegt, dass Raucher früher eine sogenannte "altersbedingte Makuladegeneration" bekommen, die normalerweise erst nach dem 50. Lebensjahr vorkommt. Erste Krankheitsanzeichen sind weißlich-gelbe Ablagerungen in den Zellen der Netz- und Aderhaut. Die Schadstoffe im Tabak beschleunigen biologische Alterungsprozesse. Außerdem stören sie die Gefäßdurchblutung, wodurch Sinneszellen in der Netzhaut absterben. Bei Rauchern sei darüber hinaus der Abbau von Stoffwechselprodukten verlangsamt, was dazu führt, dass sich Ablagerungen in den Netzhautgefäßen bilden. (Quelle: Focus online)

Passivrauchen in Autos besonders gefährlich (schottischen Universität Aberdeen)
Die Gefahr geht von den entstehenden Feinstaubpartikeln aus. Diese als krebserregend geltenden Substanzen sind überall vorhanden. Gefährlich werden sie bei einer Konzentration von mehr als 25 Mikrogramm pro Kubikmeter (WHO Grenzwert). Durch das Rauchen im Auto wird dieser um ein vielfaches überschritten. In 49 Autos wurde geraucht und danach die Feinstaubkonzentration gemessen. Ergebnis war eine Belastung von 85 Mikrogramm pro Kubikmeter, also fast das Vierfache des unbedenklichen Werts. Bei den Fahrten, bei denen das Rauchen im Auto ausblieb, betrug die Feinstaubkonzentration hingegen nur 7,4 Mikrogramm pro Kubikmeter. Besonders gefährdet durch das Rauchen im Auto sind Kinder, da diese ein noch nicht vollständig entwickeltes Immunsystem besitzen und schneller atmen. Die Aufnahme von Feinstaub erfolgt bei ihnen wesentlich schneller und intensiver als bei Erwachsenen. Geöffnete Fenster oder die Betätigung der Lüftung helfen nur bedingt, so das Ergebnis der Forscher. (Quelle: WAZ online)

Gesetzlicher Nichtraucherschutz zeigt Wirkung (amerikanischen University of California in San Francisco)
Setzt ein Land umfassende Rauchverbote für Arbeitsräume, Restaurants und Bars durch, werden dort bis zu einem Viertel weniger Menschen wegen Herzinfarkten, Schlaganfällen und Lungenkrankheiten in Kliniken gebracht. Für die im Journal der American Heart Association veröffentlichte Untersuchung analysierten die Wissenschaftler 33 Gesetze und Bestimmungen in zahlreichen Ländern der Erde, darunter Deutschland und den USA. Demnach sank in den untersuchten Ländern die Zahl der Krankenhausaufenthalte aufgrund von Herzinfarkten durchschnittlich um 15 Prozent, bei Schlaganfällen waren es 16 Prozent und bei Lungenkrankheiten sogar 24. Je umfangreicher der Nichtraucherschutz, desto besser war das Ergebnis. (Quelle: Spiegel online)

Der Nichtraucherschutz in Deutschland und der westlichen Restwelt hat definitiv Fortschritte gemacht. Fortschritte die sich nachweislich in einer besseren Gesundheit widerspiegeln. Erfolge die nur durch einen konsequenten Nichtraucherschutz erreicht werden können. Warum Kinder immer noch den giftigen Qualm im Auto rauchender Erwachsener einatmen müssen bleibt mir ein Rätsel. Das hier der Gesetzgeber überhaut eingreifen muss ist zwar bedauerlich aber ganz offensichtlich hat das rauchen so manche Eltern für die Bedürfnisse ihrer Kinder blind gemacht.


Foto: © Ionescu Bogdan - Fotolia.com

20 August 2012

Hetzjagd auf Raucher

Australien macht Ernst. Ab Dezember 2012 dürfen Zigaretten nur noch in einheitlich olivgrünen Packungen mit Schockfotos u.a. von schwerkranke Krebspatienten, fauligen Zähnen und Kindern am Beatmungschlauch verkauft werden. Logos und Markenname dürfen nur noch klein aufgedruckt sein. Der Obersten Gerichtshof wies eine Klage der Tabaklobby in der vergangenen Woche ab. So gelten in Australien bald die Weltweit härtesten Auflagen für Zigarettenkonzerne. Auch einigen europäischen Ländern wollen den australischen Weg gehen. Wenn er sich als erfolgreich Herausstellen sollte, möglicherweise sogar die gesamte EU. Beginnt nun eine neue Hetzjagd auf Raucher?

Am 02. November 1492 entdeckte ein Aufklärungsteam von Christoph Columbus, ein gewisser Torres und ein gewisser Xeres in Amerika die ersten rauchenden Uhreinwohner. Der Siegeszug rollte langsam an. Erst gab es Kau- und Schnupftabak, später Pfeifen und Zigarren. Erst im 19 Jahrhundert und mit der Einführung der Zigarette wird Tabak zum Milliardengeschäft. Aber auch schon auf dem Weg zur Massendroge war für den Tabak schwer.

Die Gängelung von Rauchern heutzutage ist nichts gegen die Hetzjagten denen sie früher ausgesetzt waren. Sultan Murad IV behauptete Raucher hätten den Brand von Konstantinopel im Jahre 1633 ausgelöst und ließ 20000 hinrichten. Der russische Zar Michael Romanow ließ im selben Jahrhundert Rauchern die Nase abschneiden und in der Schweiz wurde 1661 gleich mal ein 11. Gebot erlassen "Du sollst nicht rauchen" woraufhin tausende im Gefängnis landeten oder ausgepeitscht wurden. Nachdem die Zigarettenwerbung Mitte des 20 Jahrhunderts das Rauchen erfolgreich mit Attributen wie Freiheit, Abenteuer und Individualismus verbindet, wird die Kippe eine Erfolgsdroge in allen gesellschaftlichen Schichten.

Im August 1984 musste der wohl weltweit bekanntest Raucher aus gesundheitlichen Gründen aufhören, Fidel Castro. Auch in der westlichen Welt wird man sich immer mehr der fatalen Auswirkung auf die Gesundheit und den damit einhergehenden Kosten für die Sozialsysteme bewusst. Es folgen Aufklärungskampagne, Werbeeinschränkungen und Rauchverbote in öffentlichen Gebäuden. Auch Arbeitgeber sehen Raucherpausen zunehmend skeptisch. Dazu kommt eine im laufe der Jahre stetig gestiegene Steuerlast auf Tabakprodukte, sind Raucher doch ideale Steuer-Melkkühe. Zum einen lassen sich Steuererhöhungen, nicht ganz zu Unrecht, mit der Volksgesundheit begründen. Zum anderen bringen auch geringe prozentuale Erhöhungen erhebliche Geldbeträge ein.

Die Steuerlast hat natürlich einen schwunghaften Schmuggel und Schwarzmarkthandel hervorgebracht. Eine annehmbare Alternative stellen diese, in schmuddeligen Hinterhöfen produzierten Zigaretten jedoch kaum dar. In einer jüngst vom Zoll veröffentlichten Untersuchung wurden neben Metallstücken und Nylonfäden sogar Hinterlassenschaften von Mäusen in diesen Produkten gefunden.

So sinkt der Anteil der Raucher in den westlichen Industrieländern seit Jahren. Lediglich in den Entwicklungsländern wächst der Markt für Tabakprodukte noch. Hier haben die Gesundheitbehörden und Organisationen den mächtigen Tabakkonzernen noch nicht viel entgegenzusetzen. Was nicht heißen soll das Raucher in Industriestaaten eine demnächst aussterbende Spezies sind. Noch immer gibt es Millionen Raucher die glauben der Griff zur Zigarette wäre ihre freie Entscheidung. Es ist aber leichter sich bei nem Zigarettchen über die Gängelung von Rauchern zu beschweren, als sich seine Abhängigkeit einzugestehen.


Quellen: "Tabak" Ekkehard Launer (Süd-Nord Reihe), Zoll,

19 Mai 2012

Weltnichtrauchertag 2012

Am 31. Mai ist der 25 Weltnichtrauchertag, diesjähriges Motto in Deutschland: “Lass Dich nicht einwickeln”. Von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1987 ins Leben gerufen findet er alljährlich am letzten Maitag statt. Es werden wieder Zahlen aufgezeigt und Experten zu Wort kommen. Nichtrauchervereine werden über die Gefahren des Rauchens informieren und versuchen, Raucher zum Aufhören zu motivieren. Die Deutsche Krebshilfe und das Aktionsbündnis Nichtrauchen koordinieren die Aktivitäten in Deutschland. Auch wenn sich beim Nichtraucherschutz schon viel verbessert hat, es gibt noch einiges zu tun.

Zum Weltnichtrauchertag 2012 (in 12 Tagen) hier 12 Fakten:


  1. Weltweit sterben  jedes Jahr 5 Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums
  2. In den Industrienationen sinkt das Ansehen und die Zahl der Raucher
  3. Die grössten zuwächse hat die Zigarettenindustrie noch in Entwicklungsländern
  4. In Deutschland rauchen noch 25 Prozent aller Erwachsenen regelmäßig
  5. weitere 4 Prozent bezeichnen sich als Gelegenheitsraucher
  6. Das durchschnitliche Einstiegsalter liegt bei 17,8 Jahren
  7. 35 Prozent der Männer rauchen, 22 Prozent der Frauen.
  8. Bauarbeiter, Fern- und Busfahrer rauchen am meisten, hier sind 52 Prozent Raucher
  9. Pro Tag werden in Deutschland über 220 Millionen Zigaretten geraucht
  10. das sind ca 1.021 Zigaretten pro Einwohner und Jahr
  11. Eine Zigarette enthält mehr als 3800 chemischen Verbindungen, größtenteils lungengängige Feinstaubpartikel davon sind über 200 giftig, und davon wiederum mindestens 40 krebserregend.
  12. Der berühmteste “Marlboro Man” Darsteller “Wayne McLaren” starb, nach langjährigem und starkem Zigarettenkonsum 1992 im Alter von 51 Jahren an Lungenkrebs.


Quellen: Wikipedia, deutsche Kebshilfe und RauchStoppZentrum Zürich

Bild und weitere Informationen: www.weltnichtrauchertag.de

08 Februar 2012

Rauchen macht dumm

Rauchen macht dumm. Auch wenn sich die Kohortenstudie mit 10.0000 britischen Staatsangestellten gewählter ausdrückt. Rauchen schädigt die Lungen und fördert die Arteriosklerose. Beides führt zu weniger Sauerstoff im Gehirn. Davon sterben Hirnzellen ab, manchmal auch eine größere Gruppe. Es kommt zu stummen Infarkten. Die höheren Hirnfunktionen bleiben als erste auf der Strecke. So die Ergebnisse des University College London.

Nicht das es neu wäre das Rauchen der Gesundheit schadet. Das interessante ist die lange Beobachtungsdauer der Studienteilnehmer, die bereits Mitte der 80er Jahre begann. So deckte die Langzeitstudie einige bemerkenswerte Details auf:

  • Rauchen ist im Alter mit einem beschleunigten kognitiven Abbau verbunden. Dabei gibt es eine Dosis-Wirkungsbeziehung. Je mehr geraucht wurden, desto schlechter die Ergebnisse.
  • Raucher, die im mittleren Alter an der Gewohnheit festhalten, erzielen in allen kognitiven Tests die schlechteren Ergebnisse.
  • Auch zehn Jahre nach der letzten Zigarette verschlechtern sich die Ergebnisse. Betroffen sind vor allem die exekutiven oder Verstandesfunktionen.
  • Die Assoziation wird vermutlich unterschätzt, da Raucher ein höheres Sterberisiko haben oder sich häufiger den Nachfolgeuntersuchungen entziehen.
  • Die Auswirkungen des Rauchens auf den kognitiven Abbau entsprechen etwa 10 Jahren Lebenszeit.

Die Ergebnisse waren in der Studie nur für Männer signifikant, was allerdings an der größeren Zahl der männlichen Raucher und deren höherer Konsumrate gelegen haben könnte.

In den Kommentarfunktionen der Onlinemedien die über die Studie berichteten konnte man dann wieder herrliche Verschwöhrungstheorien lesen. Die bösen Anti-Tabak-Lobbyisten belügen die Menschheit und die ganzen Studien die belegen wie schlecht Rauchen ist sind Schwindel. Gekontert wird mit den Namen angesehener Raucher wie Helmut Schmidt,
Sigmund Freud oder Johannes Heesters. Weil die schlau sind, muss die Studie falsch sein.

Der Schaden für Gesundheit und Lebensqualität durch rauchen ist hinreichend belegt. Wer irgendwelchen Studien nicht glauben mag, fragt einfach mal jemanden der nach vielen Jahren Qualmerei aufgehört hat. Wie der Geschmackssinn zurück kam, wie sich jetzt tief Luft holen anfühlt und vieles mehr. Davon hat leider auch ein schlauer Kopf wie Helmut Schmidt keine Ahnung.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt

Foto: Bundesarchiv, B 145 Bild-F048646-0033 / Wegmann, Ludwig / CC-BY-SA

21 Dezember 2011

eSmoking - Dampfe statt Zigarette

Wahrscheinlich blendet Google neben diesen Blogeintrag gleich die passende Werbung ein. Nicht nur im Netz auch im Verramsch-TV werden E-Zigaretten in letzter Zeit häufig als harmlose Alternative zur herkömmlichen Zigaretten angepriesen. In dieser Woche hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aber ausdrücklich davon abgeraten. Denn auch sie enthält Krebs erregende Substanzen und sind zur Rauchentwöhnung ungeeignet.

Ja was den nun?  E-Zigaretten bestehen aus einem Gehäuse, einer Batterie, einem elektrischen Vernebler und einer auswechselbaren Kartusche, die mit Flüssigkeit gefüllt ist. Wenn der Raucher am Mundstück zieht, wird die Flüssigkeit verdampft und inhaliert. Was in dieser Flüssigkeit drin ist und vor allem das beim verdampfen entstehende Inhalat ist aber keineswegs harmlos. Neben Propylenglykol (daraus wird auch Disconebel hergestellt) und Nikotin sind es insbesondere Nitrosamine die als giftig und krebserregend gelten. Vor allem die Langzeitauswirkung beim Konsum können nach Angaben der BZgA noch nicht eingeschätzt werden.


Viele Fragen im zusammenhing mit der E-Zigarette sind noch offen, einfach weil die zu Grunde liegenden Probleme nicht ausrechend untersucht sind. Die wenigen Studien, die es zur Zeit gibt, konnten nicht einmal eindeutig zeigen, ob - und wenn ja, wie viel - Nikotin der Körper über die E-Zigaretten aufnimmt, von den Nebenprodukten ganz zu schweigen. Auch die frage ob die "Dampfe" unter das Arzneimittelgesetz fällt und daher nur in Apotheken verkauft werden darf ist umstritten.


Werbeslogans wie "Gesunde Alternative" oder "Rauchen ohne Risiko" sind aber (vorsichtig Ausgedrückt) irreführend. Auch wenn echte Zigaretten bei der Verbrennung tatsächlich mehr Gift( Teer, Blei, Formaldehyd und Kohlenmonoxid )als die E-Zigarette produzieren. Besser als der Umstieg auf die E-Zigarette ist und bleibt also schlicht das aufhören. Dafür ist aber eine Verha
ltensänderung auch bei liebgewonnen Ritualen und ein bisschen "Arschbacken zusammenkneifen" nötig.

Quellen: Pressemitteilung der BZgA und Apotheken-Umschau

03 November 2011

Werbung für Drogen

Wer für Drogen Werbung macht, macht sich strafbar. Das steht in §29 Abs.1 Nr.5 des BtmG. Natürlich sind damit nur die in den Anlagen des BtmG aufgeführten, also illegalen Drogen, gemeint. Das unsere Gesellschaft beim Wort Drogen nur an illegale Drogen denkt, konnte man in der vergangene Woche wieder wunderbar beobachten. Über die jetzt geklärte Todesursache von  Amy Winehouse (4,16 Promille Alkohol im Blut) hörten man in den Medien Dinge wie „Keine Drogen sondern Alkohol war die Todesursache“.
 
In Deutschland ist Alkohol schuld an jährlich weit über 70.000 Toten, das Rauchen kostet sogar weit über 110.000 Menschen das Leben. Alle illegale Drogen zusammen kommen auf ca. 1500 Tote. (Quelle: DHS) Über sonstige gesundheitliche oder gesellschaftliche Probleme die durch diese legalen Drogen ausgelöst werden möchte ich mich jetzt gar nicht erst auslassen. Trotzdem ist nur das Werben für illegale Drogen verboten, das für Legale ist lediglich teilweise eingeschränkt.

So gibt es für Alkohol gibt es gar keine Einschränkungen. Eine Studie des Gesundheitsministeriums hat nachgewiesen das Alkohlwerbung maßgeblich dazu beiträgt, dass Jugendliche umso früher und umso mehr trinken, je mehr Alkoholwerbung sie gesehen haben. Im Juli 2009 hat die Gesundheitsministerkonferenz der Länder (GMK) einstimmig einen Antrag verabschiedet, nach dem die Hersteller alkoholhaltiger Getränke freiwillig auf Imagewerbung verzichten sollen. Die steigenden Fallzahlen bei jugendlichem Alkohlmißbrauch zeigen das dabei nichts rumkommt.

Für Tabakerzeugnisse ist Werbung in Deutschland nur noch eingeschränkt erlaubt. Komplett verboten sind Werbung im Internet, Anzeigen in Presseartikeln sowie Fernseh- und Radio-Spots. Ebenfalls ist das Sponsoring von Veranstaltungen und das Verteilen von Gratis-Zigaretten nicht erlaubt. Zulässig ist dagegen noch Plakat- und Kinowerbung. Auch hier gibt es aber Einschränkungen neben dem obligatorischen Warnhinweis, etwa im Hinblick auf Wirkungs-Aussagen und Sendezeiten. Erlaubt ist im Übrigen noch die Imagewerbung von Tabakfirmen. Die Details des Werbeverbots sind im Wesentlichen in zwei Gesetzen geregelt, dem Vorläufigen Tabakgesetz (VTabakG) und in der europäischen Richtlinie 2003/33/EG (sog. Tabakwerbe-Richtlinie).

Erst vergangene Woche eine Dokumentation des Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg vorgestellt. Demnach sind die Deutschen trotz der bestehenden Werbeeinschränkungen beim Einkaufen in Supermärkten oder Einzelhandelsgeschäften, an Tankstellen, durch Zigarettenautomaten, in Wartebereichen öffentlicher Verkehrsmittel, in der Gastronomie oder auf Freizeitveranstaltungen massiver Zigarettenwerbung ausgesetzt.

Das Werbung wirkt beweist sich schon dadurch das Millionen dafür ausgegeben werden. Drogen auch legale schädigen Menschen und Gesellschaft. Werbung für sie sollte langfristig weiter eingeschränkt werden. Beim Alkohol sind hier erste Schritte vom Gesetzgeber gefordert. Bei Tabakwerbung muss das Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakkonsums (Framework Convention on Tobacco Control, FCTC) der Weltgesundheitsorganisation weiter umgesetzt werden. Auch hier muss der Gesetzgeber handeln und das Übereinkommen in nationales Recht umsetzen.

Quellen: DHS, Wikipedia, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg

21 September 2011

Konsumverbote für legale Drogen

Alkoholverbot im Hamburger Nahverkehr, Rauchverbot in den Zelten des Münchner Oktoberfest, legale Drogen geraten im öffentlichen Raum zunehmend unter Druck. Ein Trend den ich positiv finde, schließlich sind rauchen und saufen tödlicher als alle illegalen Drogen zusammen. Gerade weil sie sich nicht gänzlich verbieten lassen sind solche Einschränkungen nützlich und wichtig.

Wer sich hier über einen Angriff auf seine Grundrechte beschwert, verkennt das Freiheit auch immer die Freiheit des anderen ist. Die Freiheit ein Bierzelt zu besuchen ohne giftigen Rauch einzuatmen, die Freiheit S- und U-Bahnen zu nutzen ohne von Säufergruppen belästigt zu werden. Drogenfreiheit eben. Natürlich ist mit Verboten alleine keine Drogepolitik zu machen. Komasäufer, U-Bahnschläger und rücksichtslose Raucher wird es trotzdem geben. Aber es sind Schritte in eine Gesellschaft in der legale Drogen nicht allgegewärtig sind. In der verqualmte Räume und Saufgelage eben nicht der normale Zustand sind.

04 Mai 2011

Studie zum Nichtraucherschutz

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), hat gestern in Heidelberg die Ergebnisse einer Studie zum Nichtraucherschutz vorgestellt. Im Februar und März 2011 wurden 2.939 gastronomische Betriebe aus 10 Landeshauptstädten (Düsseldorf, Hannover, Kiel, Mainz, Magdeburg, Schwerin, Stuttgart, Wiesbaden, Berlin, München) untersucht. Und die Ergebnisse sind alarmierend. Über 80 Prozent der Kneipen und Bars und mehr als 90 Prozent der Spielhallen sind nach wie vor verqualmt. Lediglich bei Speisegaststätten sieht es besser aus.

Besonders durch die Hintertür "Raucherkneipe" wird der Nichtrauchschutz gerne umgangen. Hier hat die Studie zahlreiche Rechtsverstöße festgestellt:

- 9 % überschritten den gesetzlich festgelegten Grenzwert der Gastfläche von 75 m².
- 11 % boten vor Ort zubereitete Speisen an, obwohl dies untersagt ist;
- 13 % verfügten über mehrere Räume, obwohl es sich laut Gesetz um Ein-Raum-Kneipen handeln muss;
- 62 % hatten im Eingangsbereich keinen Hinweis "Zutritt erst ab 18 Jahren".

Auch bei den "Raucherräumen" gab es Verstöße gegen den Nichtraucherschutz:

- 8 % der Raucherräume waren deutlich größer als der Nichtraucherbereich;
- 22 % der Raucherräume hatten keine abschließbare Tür;
- 37 % der Lokale in denen es eine Tür gab, hatten diese permanent geöffnet;
- 55 % der Raucherräume waren nicht bestimmungsgemäß ausgewiesen.

Das Bundesland mit den meisten Ausnahmeregeln im Bereich der Gastronomie ist Nordrhein-Westfalen. Folgerichtig hat sich Düsseldorf im Verlauf der Erhebung als die Rauchermetropole unter den Landeshauptstädten erwiesen. Hier gibt es nicht nur die meisten Raucherkneipen, es gibt auch die meisten Verstöße gegen die Kennzeichnungspflicht von Raucherkneipen.

Seit dem Erfolg des Volksbegehrens für echten Nichtraucherschutz gilt in der bayerischen
Gastronomie ein generelles Rauchverbot. (Drogenguide berichtete). Auch wenn in München noch 17 % der Gastwirte über das Schlupfloch "geschlossene Gesellschaften" flüchten, sieht es hier für den Nichtrauchschutz noch am besten aus.

Fazit des DKFZ:
Die Ausnahmeregelungen zum Nichtraucherschutz sind weder praktikabel noch effektiv: Sie dürfen in den meisten Bundesländern als gescheitert angesehen werden. Deutschland benötigt dringend eine einfache, umfassende und einheitliche Regelung zum Nichtraucherschutz in der Gastronomie, so wie sie bereits in vielen anderen EU-Ländern mit Erfolg eingeführt worden ist.

Dieser Meinung möchte ich mich vollumfänglich anschließen.


Quelle: Studie der DKFZkfz.

01 Oktober 2010

Politik gibt richtige Zeichen

Ich muss heute mal etwas seltenes machen, nämlich die Bundesregierung loben. Zwei Meldungen aus Berlin in dieser Woche haben mir nämlich gut gefallen.
Zum einen daß der Bedarf an Alkohol und Nikotin nicht zum Grundbedarf eines menschenwürdigen Lebens zählt. Natürlich werde ich mir nicht anmaßen mich zur finanziellen Situation von Hartz IV Beziehern zu äußern. Aber ich sehe jeden Tag das dieser Personenkreis Geld für Alkohol und Zigaretten ausgibt. Es kann aber nicht Aufgabe des Steuerzahlers sein das zu finanzieren. Zumal der Konsum von Rauschmitteln und Narkotika nicht gerade förderlich ist um wieder auf die Beine zu kommen. Wer Alkohol oder Nikotin abhängig ist und seine Sucht auch noch finanziert bekommt, wird wenig Elan entwickeln seinen Lebensunterhalt wieder selbst zu bestreiten. Natürlich werden Aldi und Netto keinen Absatzeinbruch bei billigem Alkohol und Zigaretten haben, nur weil diese aus der Bedarfsberechnung fallen. Es ist aber trotzdem ein richtiges Zeichen aus der Politik.
Ebenfalls als ein richtiges Zeichen bewerte ich die geplante Erhöhung der Tabaksteuer. Auch wenn die Raucher sich beschweren das auf ihre Kosten nur der Haushalt saniert werden soll. Steuern (und Subventionen) sind Steuerungselemente des Staates. Suchtmittel schaden den Menschen, also der Gesellschaft also dem Staat. Wenn schon ein Verbot nicht durchsetzbar ist, ist der Weg über die Steuern genau der richtige.
Bleibt zu hoffen das aus diesen Ideen auch Gesetze werden und sie nicht über den Bundesrat stolpern.

01 August 2010

Rauchverbot in Bayern

Auch wenn die Bayern heute den LIGA total! Cup gegen Schalke verloren haben, in einer Sache sind sie heute Gewinner. Im Kampf um den Nichtraucherschutz.

Am 4. Juli haben die Bayern in einem Volksentscheid (mit 61 Prozent) das in Deutschland schärfste Nichtraucherschutzgesetz durchgesetzt, nachdem das Landes Parlament das Gesetz im April noch abgelehnt hatte. Ab heute darf grundsätzlich in Kneipen, Gaststätten, Festzelten und Diskotheken nicht mehr geraucht werden, auch nicht in Nebenräumen. Endlich hat in einem Bundesland der Schutz der Gesundheit Vorrang vor den Interessen der Tabaklobby und egoistischen Rauchern.

Wo auch immer Rauchen erlaubt war, bin ich (bei Fremden) mit meiner Bitte das Rauchen einzustellen gescheitert. Argument: wenn es mich stört soll ich gehen. Die Konzentration der im Rauch enthaltener giftiger Substanzen (Nitrosamine, Dioxine), die von der Zigarettenspitze in die Umgebung entweichen, ist oft höher als im inhalierten Rauch. Studien haben ergeben, dass Passivrauchen das Lungenkrebsrisiko und das Risiko einer Herz-Kreislauferkrankung (z.B. Herzinfarkt) um 25% erhöht. Ja das stört mich, aber warum soll ich da gehen?

Mit dem bundesweiten Rauchverbot 2009 ist die Luft zwar besser geworden, Konsequent war es Aufgrund der vielen, auch gern genutzten, Schlupflöcher aber nicht. So richtig hat sich die Politik wohl nicht getraut, den rauchenden Stammtischlobbyisten entgegenzutreten. In Bayern hat jetzt die Mehrheit der Menschen entschieden. Bis auf private Familienfeiern (das letzte Schlupfloch) ist es ab heute vorbei mit dem öffentlichen blauen Dunst.

Die Bayern sind jetzt also Vorreiter in Sachen Rauchverbot und ich bin sehr gespannt wie sich das weiter entwickelt. Ich denke es wird einfach Funktionieren und die Menschen werden Gesünder sein. Das Verbot gilt natürlich auch auf dem diesjährigen Münchner Oktoberfest, allerdings soll es für Wirte die es nicht durchsetzen in diesem Jahr noch keine Bußgelder geben. Schau`n mer mal.


www.nichtraucherschutz-bayern.de

31 Mai 2010

Weltnichtrauchertag 2010



„Die Lunge ist die Straße des Lebens und eine Straße muss immer gut geteert sein.“ Guten Morgen am Weltnichtrauchertag.
Der Weltnichtrauchertag, welcher alljährlich am 31. Mai stattfindet, wurde durch die Weltgesundheitsorganisation WHO 1987 ins Leben gerufen. Neben den Forderungen nach einem gesetzlichen Schutz der Nichtraucher steht vor allem die Beteiligung von Personen, Vereinen und Institutionen an Aktionen zum Nichtraucherschutz auf der Tagesordnung. So wird heute also viel Informiert, Plakatiert und Diskutiert wie man Nichtraucher schützen und das nicht Rauchen fördern könnte.
Die Lobbyarbeit von denen die an der Nikotinsucht und dessen „kulturellen“ Umfeld Geld verdienen hat ja in letzter Zeit sehr gut funktioniert. Nachdem erst mit viel tam-tam Rauchverbote für Clubs, Kneipen und Bierzelte eingeführt wurden um sie dann wieder zu demontieren, gibt es genug Gesprächs- und Handlungsbedarf.

Ansonsten ist das Beste was man am Weltnichtrauchertag machen könnte, nicht rauchen. Den Nichtraucher zuliebe, aber auch um sich selbst zu beweisen das man noch nicht süchtig ist. Wenn man es denn noch kann.

Foto: © Wolfgang Karg - Fotolia.com

09 Januar 2010

gute Vorsätze


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Während wir uns vergangene Woche alle brav ein "gesundes Neues" gewünscht haben, sind wir nun auch im Alltag des neuen Jahres angekommen. Viele haben sich auch wieder für sich selber ein gesünderes neues Jahr gewünscht. Bei den guten Vorsätzen für 2010 hörte man auch oft "mit rauchen aufhören" und "weniger Alkohol trinken".

Nun ist die erste Woche im neuen Jahrzehnt also Geschichte und viele gute Vorsätze ebenfalls. Nach dem Mittagessen geht es doch nicht ohne Zigarette und auch aus dem Feierabend Bier werden wieder zwei oder drei. Warum auch nicht, fühlt sich doch vertraut und gut an.

Obwohl man sich also eigentlich bewusst dagegen entschieden hat, greift man dann doch wieder freiwillig zu seinem „Stoff“? Schwacher Wille oder Gewohnheit, Alkohol und Nikotin sind Drogen. Wer regelmäßig konsumiert hat ist süchtig. Das Gehirn ist auf den „Stoff“ programmiert und die Entscheidung wieder zuzugreifen ist eben nur bedingt freiwillig.

Mal einen guten Vorsatz fürs neue Jahr sausen zu lassen mag nicht weiter tragisch sein, sich von einer „Substanz“ den Willen diktieren zu lassen ist es aber irgendwie schon.

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