22 April 2010

Hanf Museum Berlin

Das Hanf Museum in Berlin ist, wenn auch nicht sehr groß, doch auf jeden Fall einen Besuch wert. Am Rande des wunderschönen Nikolaiviertels lädt das Hanfblatt über dem Eingang zu einem Besuch der 250 qm Ausstellungsfläche ein. Das Museum widmet sich der geschichtlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der Hanfpflanze in Deutschland. Es zeigt die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten der Pflanzenteile und geht dabei auf wirtschaftliche, kulturelle und politische Aspekte ein. Besonders der Bereich "Hanfpflanze als Heilmittel" ist sehr interessant. Herzstück der Ausstellung ist sicherlich der Growroom. Hier kann man echte Hanfpflanzen in ihren verschiedenen Wachstumsphasen anschauen. Im Hanf-Cafe und im Hanf-Shop lassen sich dann verschiedene Hanf(haltige)produkte wie Hanfschokolade, Hanfenergydrink oder Hanftee ausprobieren bzw. kaufen.
Natürlich wird im Hanf Museum auch das Thema Hanf (Cannabis) als Droge angesprochen. Aber wie man bei einer Brauereibesichtigung nichts über Alkoholabhängigkeit zu hören bekommt, fällt auch die Suchtinformation zu Haschisch und Marihuana dünn aus. Da gibt es ein paar Fotos von lustigen Kiffern zu sehen. Auch über den Cannabiskonsum anderer Kulturen und Religionen wird berichtet. Hanf wird als unschuldiges Opfer einer politischen Propaganda dargestellt. Über Risiken und Nebenwirkungen des „Genussmittels“ erfährt man nicht viel.
Dennoch ist das Hanfmuseum sehr interessant und gerade beim aktuellen Aprilwetter einen Besuch Wert. Man sollte etwa 1 Stunde einplanen.
http://www.hanfmuseum.de

15 April 2010

Rekord Kokain-Fund in Hamburg

Es ist der größte Kokainfund in der deutschen Geschichte. 1,3 Tonnen Kokain hatten die Bande (sieben Männer im Alter von 29 bis 35 Jahren) von Südamerika in einem Container über den Hamburger Hafen nach Deutschland geschmuggelt, versteckt in 1244 handlich verpackten Holzbriketts. Der Straßenverkaufswert des laut Polizei hochreinen und unverschnittenen Rauschgiftes liegt bei ca. 40 Millionen Euro. Insgesamt 6 mal verschiffte die Bande Container mit Holzbriketts ohne Drogen, zur Verschleierung. Sowohl die Fahnder des Hamburger LKA als auch die Beschuldigten warteten zunehmend elektrisiert auf die Ankunft des siebten Containers, der am 12.04.2010 im Hamburger Hafen von Polizei und Zoll kontrolliert wurde. Weiterhin gab es insgesamt 19 Durchsuchungen in Hamburg, Norderstedt, Lage, Rietberg und Bad Salzuflen. Dabei stellten die 200 beteiligten Beamten auch 450.000 Euro Bargeld, drei Daimler Benz sowie Breitling- und Rolexuhren sicher.

Ein schöner Erfolg für die Behörden, der aber auch eine Menge Ermittlungsarbeit gemacht hat. Der Hamburger Hafen ist der größte Seehafen in Deutschland und, nach den Häfen von Rotterdam und Antwerpen, der drittgrößte in Europa. Im vergangenen Jahr wurden hier über 7 Millionen Container umgeschlagen und das bei einem Gesamtumschlag von 110 Millionen Tonnen (Quelle: Wikipedia). Da findet man selbst 1,3 Tonnen Kokain nichtmal ebenso zufällig. Wie fast immer bei den großen (Drogen-) Fischen geht das nur über Ermitteln, Abhören und Observieren.

Quelle: Presseinfo Polizei Hamburg

07 April 2010

Jahrbuch Sucht 2010

Heute hat die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) ihr "Jahrbuch Sucht 2010" vorgestellt. Überschrift: "Suchtmittelkonsum bleibt stabil – auf extrem hohem Niveau!" Demnach ist Alkohol das "erfolgreichste" Suchtmittel Deutschlands. In Deutschland konsumieren 9,5 Mio. Menschen Alkohol in gesundheitlich riskanter Weise. Gut ein Fünftel aller Todesfälle zwischen 35 und 65 Jahren sind alkoholbedingt, bei den Männern dieser Altersgruppe sogar ein Viertel. Über 1,1 Mrd. Euro wird in Deutschland jährlich für Alkoholwerbung ausgegeben.

Dagegen wurde die Werbung für Tabakerzeugnisse wurde 2007 weiter eingeschränkt. Die Maßnahmen zur Reduzierung des Tabakkonsums auf europäischer und nationaler Ebene zeigen Erfolge. Erfreulich ist der Rückgang des Tabakverbrauchs im Jahr 2008, allein bei den Zigaretten um 3,8 Prozent. Trotzdem muss immer noch von jährlich 110.000 – 140.000 tabakbedingten Todesfällen ausgegangen werden.

Ein besonderes Augenmerk legt die DHS auch in ihrem aktuellen Jahrbuch auf die Suchtproblematik von Medikamenten. Etwa 4 bis 5 % aller häufig verordneten Arzneimittel besitzen ein eigenes Suchtpotenzial und sind verordnungspflichtig. Schätzungsweise ein Drittel dieser Mittel werden nicht wegen akuter Probleme, sondern langfristig zur Suchterhaltung und zur Vermeidung von Entzugserscheinungen verordnet. Schätzungsweise 1,4 Mio. Deutsche sind abhängig von Medikamenten mit Suchtpotenzial.

Die DHS resümiert das öffentliche Maßnahmen zur Konsumreduzierung von Suchtmitteln positive Wirkung zeigen. Mehr Informationen zum "Jahrbuch Sucht 2010" unter www.dhs.de