Nicht das es neu wäre das Rauchen der Gesundheit schadet. Das interessante ist die lange Beobachtungsdauer der Studienteilnehmer, die bereits Mitte der 80er Jahre begann. So deckte die Langzeitstudie einige bemerkenswerte Details auf:
- Rauchen ist im Alter mit einem beschleunigten kognitiven Abbau verbunden. Dabei gibt es eine Dosis-Wirkungsbeziehung. Je mehr geraucht wurden, desto schlechter die Ergebnisse.
- Raucher, die im mittleren Alter an der Gewohnheit festhalten, erzielen in allen kognitiven Tests die schlechteren Ergebnisse.
- Auch zehn Jahre nach der letzten Zigarette verschlechtern sich die Ergebnisse. Betroffen sind vor allem die exekutiven oder Verstandesfunktionen.
- Die Assoziation wird vermutlich unterschätzt, da Raucher ein höheres Sterberisiko haben oder sich häufiger den Nachfolgeuntersuchungen entziehen.
- Die Auswirkungen des Rauchens auf den kognitiven Abbau entsprechen etwa 10 Jahren Lebenszeit.
Die Ergebnisse waren in der Studie nur für Männer signifikant, was allerdings an der größeren Zahl der männlichen Raucher und deren höherer Konsumrate gelegen haben könnte.
In den Kommentarfunktionen der Onlinemedien die über die Studie berichteten konnte man dann wieder herrliche Verschwöhrungstheorien lesen. Die bösen Anti-Tabak-Lobbyisten belügen die Menschheit und die ganzen Studien die belegen wie schlecht Rauchen ist sind Schwindel. Gekontert wird mit den Namen angesehener Raucher wie Helmut Schmidt, Sigmund Freud oder Johannes Heesters. Weil die schlau sind, muss die Studie falsch sein.
Der Schaden für Gesundheit und Lebensqualität durch rauchen ist hinreichend belegt. Wer irgendwelchen Studien nicht glauben mag, fragt einfach mal jemanden der nach vielen Jahren Qualmerei aufgehört hat. Wie der Geschmackssinn zurück kam, wie sich jetzt tief Luft holen anfühlt und vieles mehr. Davon hat leider auch ein schlauer Kopf wie Helmut Schmidt keine Ahnung.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt
Foto: Bundesarchiv, B 145 Bild-F048646-0033 / Wegmann, Ludwig / CC-BY-SA
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