23 September 2009

Scharlatan 2009


Nach einer „Therapiesitzung“ im beschaulichen Berliner Stadtteil Hermsdorf sind am Wochenende zwei Männer (59, 28) gestorben, zehn weitere Personen erlitten zum Teil schwere Vergiftungen. Der Arzt, Garri R. in dessen Haus (auf dem Praxisschild steht: „Suchttherapie“, und „Hilfe bei spirituellen Krisen“) die Sitzung stattfand wurde verhaftet. Er soll bereits zugegeben haben einen Drogen-Cocktail verabreicht zu haben. Laut „bz online“ soll der tödliche Mix aus Ephedrin und MDMA – (Ecstasy) bestanden haben!


Wenn in der Medizin psychoaktive Substanzen eingesetzt werden, ist das immer ein schmaler Grad. Deshalb müssen Ärzte dabei besonders gewissenhaft und vertrauensvoll mit Mensch und Droge umgehen. Eine Gruppentherapie im Drogenrausch ist das auf keinen Fall. Garri R. soll der so genannten „Kirschblütengemeinschaft“ angehört haben. Zur Lösung bei Blockaden und Problemen befürwortet diese Gruppe die Einnahme von bewusstseinserweiternden Substanzen. Klingt für mich sehr nach Sekte.


Der Fall zeigt deutlich dass der Einsatz von Drogen bei Therapiesitzungen in Deutschland zu recht verboten ist. Er beweist aber auch mal wieder, der Mensch lässt sich gerne verarschen. Schon in der Antike mixten Priester aus Pilzen und Pflanzengiften Cocktails die den Leuten das Hirn vernebelten und erzählten was von Göttern und dem Paradies. Das ließen sie sich dann mit allerlei Waren des täglichen Bedarfes vergüten. Heute Zahlen die Leute dafür 100 bis 150 Euro bei einer "Therapiesitzung". Ob die Menschen das aus Dummheit oder Not heraus machen lass ich mal im Raum stehen, schlimm ist beides.



Foto: © Dan Race - Fotolia.com

12 September 2009

Danceguide wird Drogenguide

Heute wird aus dem Party und Entertainment Blog "Danceguide", der Sucht-, Rausch- und Betäubungsmittel Blog "Drogenguide".

1990 begann meine Laufbahn im Partybusiness, im Schulpraktikum der 9 Klasse war ich bei den letzten Tagen vor der Eröffnung der ersten Dresdner Großraumdiskothek "Sachs Music Hall" dabei. Bis 1995 konnte ich dort Erfahrungen im Bereich Gastro und als „Light Jockey“ (LJ) sammeln. Bis 1998 war ich dann als LJ in verschiedenen anderen Diskotheken wie der "MuFa" Pirna und dem "Sax" in Neustadt unterwegs. Parallel konnte ich die ersten Kontakte in die Dresdner Go-go Szene aufbauen. Anfang 1998 ging mein Homepage Dancemodels.de online. Was zunächst als allgemeine Internetseite zum Thema Go-go Dance gedacht war, wuchs bis 2006 zu einer der führenden Go-go und Entertainmentagenturen der neuen Bundesländer. In den 8 Jahren mit Dancemodels hatte ich Gelegenheit zahlreiche Kontakte und Erfahrungen im Entertainmentbereich zu sammeln. Auf meinem Blog Danceguide.de habe ich von Januar 2006 bis September 2009 über Go-go, Party und Entertainment-Trends geschrieben, um auch nach meinem Ausstieg bei Dancemodels die Szene noch ein wenig im Blick zu haben. In dieser Zeit verstärkte sich mein Interesse am Thema Rauschmittel, mit welchem ich mich auch beruflich auseinandersetzen muss.

Drogenrausch und Komasaufen sind in meinen Augen der Tot jeder guten Party. Dabei glaube ich nicht das Musik und Entertainment so schlecht geworden sind das sich die Leute sich dieser Realität entziehen müssten. Sich "was reinziehen" gehört leider einfach dazu, auch bei vielen Künstlern. Mit meinem neuen Projekt "Drogenguide" will ich auf die Suche gehen nach Zielgruppen kompatible Argumente, witzige Ideen und schlagkräftigen Projekten. Ich möchte Statistiken und Schlagzeilen hinterfragen. Alle Themen rund um Drogen, Sucht und Rausch werden in meinem Blog Platz finden.

Einige wenige Blogeinträge aus dem alten Party und Entertainment Blog, die das Thema Drogen mit berühren, werde ich hier belassen.