In dieser Woche wurden, nach einem Urteil des internationalen Sportgerichtshof, 68 russische Leichtathleten endgültig von den Olympischen Sommerspielen in Rio ausgeschlossen. Grund dafür systematisches Doping, gefördert und gedeck von Verbands- und Staatsspitze. Eine Untersuchung der Welt-Antidoping-Agentur (WADA) belegt staatlich gefördertes Doping in 20 (von 28) olympischen Sportarten. Kontrollen wurden mit Unterstützung des russischen Geheimdienst ausgehebelt.
Bei Spitzensport geht es um viel Geld und Prestige. Der Kampf gegen Betrug, insbesondere gegen Doping ist schwierig. Egal wie viele Betrüger überführt werden, es werden immer wieder Leute versuchen ihre Möglichkeiten mit der Einnahme von Dopingmittel zu verbessern. Um in diesem Kampf eine Chance zu haben, muss Doping staatlich und gesellschaftlich geächtet werden. Ist das, wie in Russland, nicht der Fall, hat sauberer Sport keine Chance. Im aktuellen Fall sieht man deutlich wie, während die Propaganda-Kanonen aufeinander schießen, die Sportler auf der Strecke bleiben.
Unabhängig wie die Entscheidung zu einem kompletten Ausschluss von Russland von der Olympiade in Rio ausfällt, Doping muss wieder eine geächtet, seltene Ausnahme werden. Sie darf weder geduldet, geschweige denn gedeckt oder gar erwartet werden. Schon die Teilnahme an Olympia sollte mehr Wertschätzung erfahren. Wie sowas aussehen kann haben uns die Fans von Irland und Wales bei der Fußball Europameisterschaft 2016 gezeigt. Ich hoffe in Rio stehen nicht Ideologien und Medaillenspiegel, sondern der Olympische Geist im Vordergrund. Fair, freundschaftlich und Doping frei.
Foto: © lindrik
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