Letzte Woche stellte Drogenbeauftragte der Bundesregierung und der Präsident des Bundeskriminalamts die Rauschgiftlage 2013 vor. Einzige Überraschung war der kräftige Anstieg beim Ecstasy. Hier stieg die Zahl erstauffälliger Konsumenten um fast 18 Prozent auf 1.480 an. Bei den Sicherstellungsfällen gab es einen Anstieg um etwa 25 Prozent auf 2.233 Fälle und bei den sichergestellten Mengen liegt der Anstieg sogar bei 53 Prozent gegenüber 2012. Wobei die Sicherstellungszahlen sind insbesondere auf zwei Großsicherstellungen von insgesamt 274.500 Tabletten zurückzuführen sind, die über Deutschland nach Litauen beziehungsweise Österreich geschmuggelt werden sollten.
Ansonsten gibt es bei den illegalen Drogen keine neuen Trends, Cannabis bleibt die unangefochtene Nummer eins. 145.013 polizeilich registrierten Straftaten hatten mit Weed zu tun, fast 8 % mehr als 2012 und einen neuer Höchststand seit 2008. Aber auch Crystal setzt seine "Erfolgsgeschichte" fort. Die Zahl erstauffälliger Konsumenten stieg in 2013 auf 2.746 an, was einer Zunahme von etwa 7 Prozent entspricht. Ebenso haben sich die Sicherstellungsfälle um 10 Prozent auf 3.847 Fälle und -mengen um 3 Prozent auf 77 Kilo erhöht. offensichtlich verdrängt das Crystal immer mehr das Heroin. Hier ging die Zahl der registrierten Erstkonsumenten 2013 um rund 14 Prozent auf 1.789 zurück. Auch die Fallzahlen sinken, lediglich die sichergestellten Mengen waren Aufgrund zweier Einzelsicherstellungen von insgesamt rund 33 Kilogramm 12 Prozent höher als 2012. Beim Kokain sank die Zahl der Erstkonsumenten um knapp 3 Prozent auf 3.173 gegenüber dem Vorjahr. Doch auch hier stiegen die Sicherstellungsmengen an, mit 1.314 Kilo um 4,5 Prozent.
Im Jahr 2013 starben 1.002 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums. Damit stieg die Zahl der Drogentoten in Deutschland erstmals seit 2009 wieder an, um rund 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Mehrzahl der Rauschgifttoten war weiterhin männlich (83 Prozent), das Durchschnittsalter lag - wie im Vorjahr - bei rund 38 Jahren. Lediglich bei den unter 30-Jährigen sind die Todesfälle im Vergleich zum Jahr 2012 gesunken. Noch immer stehen die Opiate (wie Heroin) bei den Todesursachen durch Rauschgift ganz oben. 242 Monovalente (nur durch Opiate) und 421 Polyvalente (unter anderem Opiate) Vergiftungen wurden gezählt. Auch wenn bei den Rauschgifttoten das Crystal noch keine große Rolle spielt (10 Monovalente/8 Polyvalente), es besteht die Gefahr das es mehr werden. Auch wenn ich nicht glaube das die Welle so schlimm wird wie die beim Heroin in den 90er Jahren, sie wird kommen.
Quelle: Drogenbeauftragte der Bundesregierung
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