06 April 2014

K.o.-Tropfen

K.o.-Tropfen scheinen in diesem Jahr eine richtige Seuche im deutschen Nachtleben zu werden. Dabei sehen wir jetzt nur auswüchse eines Trends der sich schon vor geraumer Zeit andeutete. Siehe: Blogeintrag "Vergewaltigungsdrogen" vom März 2010, damals warnte der Internationale Suchtstoffkontrollrat (INCB) der Vereinten Nationen vor immer mehr Attacken durch K.o.-Tropfen. Dabei sind die "Anwendungsgebiete" der K.o.-Tropfen genau so vielfältig wie die Substanzen die als solche Verwendung finden. An drei Beispielen möchte ich mich dem Thema an dieser Stelle noch einmal zuwenden. 

In Nördlingen im schwäbischen Landkreis Donau-Ries in Bayern, gab es im Februar in einer Diskothek eine K.o.- Zigaretten Attacke. Ein zunächst Unbekannter bot einer 19-Jährigen eine scheinbar harmlose Zigarette an. Nachdem die ahnungslose Diskobesucherin die Zigarette geraucht hatte, wurde ihr plötzlich schwindlig. Der Unbekannte wurde zudringlich und wollte die wehrlose junge Frau dazu bewegen, mit ihm nach Hause zu gehen. Ein Freund der Frau konnte das im letzten Moment verhindern. Gegen einen 31-Jährigen Tatverdächtigen wird ermittelt. 

Ebenfalls im Februar fand eine Party in der Dresdner Diskothek "Musikpark" ein vorzeitiges Ende. Mitten in der "Ladys Night” klagten plötzlich mehrere Gäste über starke Übelkeit und Erbrechen! Insgesamt ist von 15 Personen, davon 13 Männer und 2 Frauen sollen betroffen gewesen sein. Eintreffende Polizeibeamte mussten die Partynacht beenden. Von sieben verletzten Personen wurden Blut und Urin-Proben genommen, in denen später K.o.-Tropfen festgestellt wurden. Die Hintergründe dieser Attacke blieben im dunkeln, ich vermute das hier mit den Dosierungen herumprobiert wurde. 

Besser sind die Hintergründe im dritten Fall bekannt, hier hat letzte Woche der Prozess am Dresdner Landgericht begonnen. Auf der Anklagebank sitzt Sandra P. (31), die Serbin mit den blondierten Locken hatte in Dresdner Diskos Männer mit K.o.-Tropfen betäubt und ausgeraubt. Zusammen mit einem Freund (von dem aktuell noch jede Spur fehlt) soll die Dame mehreren Herren das starke Beruhigungsmittel “Clonazepam” verabreicht und dann von Geld und Wertsachen erleichtert haben. Nur weil ein Opfer die Dame später wieder erkannte, steht sie mittlerweile vor Gericht. 

Die Richterin faste die aktuelle K.o.-Tropfen Situation so zusammen: "Männer geben Frauen K.o.-Tropfen, um sie sexuell zu missbrauchen. Frauen geben Männern K.o.-Tropfen, um sie auszurauben." Dieser Aussage stimme auch ich zu. Allerdings würde ich davon ausgehen das im Moment auch einige Drogen-affine Zeitgenossen mit der Eignung verschiedener Substanzen als K.o.-Tropfen herum experimentieren. 

Quellen: Bild online und Donau-Ries-Aktuell

Foto: © Paul Chacon - Fotolia.com

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