14 Februar 2012

Drogen sind out

Am Freitag stellte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung eine neue Studie zum Drogenkonsum bei Jugendlichen (12- bis 17-Jährigen) und jungen Erwachsenen (18- bis 25- Jährigen) vor. Die Ergebnisse spiegeln im Wesentlichen die bereits im "Drogen und Suchtbericht 2011" veröffentlichten Fakten wieder. Bis auf das Problemfeld "Komasaufen" bei den 18- bis 25-Jährigen können sich die Ergebnisse durchaus sehen lassen. 


Zunächst die Fakten zu den legalen Drogen:

Alkoholkonsum

  • Bei den Jugendlichen ist der regelmäßige (mindestens wöchentliche), Alkoholkonsum von 17,9 Prozent im Jahr 2001 auf 14,2 Prozent im Jahr 2011 gesunken.
  • Bei den jungen Erwachsenen ist gegenüber 2001 keine Veränderung zu verzeichnen (39,8 Prozent).
  • Bei den Jugendlichen gaben 15,2 Prozent an, innerhalb der letzten 30 Tage an Rauschtrinken (Konsum von mindestens fünf alkoholischen Getränken bei einer Trinkgelegenheit) praktiziert zu haben. 2004 (Beginn der Erfassung des Rauschtrinkens) waren es noch 22,6 Prozent
  • Bei den jungen Erwachsenen liegt die 30-Tage-Prävalenz des Rauschtrinkens im Jahr 2011 bei 41,9 Prozent und ist damit fast unverändert hoch wie im Jahr 2004 (43,5 Prozent).

Tabakkonsum

  • Bei den Jugendlichen liegt die Raucherquote bei einen neuen historischen Tiefstand von 11,7 Prozent in 2011 gegenüber 27,5 Prozent in 2001
  • Bei den jungen Erwachsenen ist die Raucherqute auf 36,8 Prozent zurückgegangen, sie lag 2001 bei 44,5 Prozent
  • Parallel zu dieser Entwicklung ist der Anteil der jungen Menschen, die noch nie im Leben geraucht haben, weiter gestiegen.
  • Bei den Jugendlichen hat sich der "Nie-" Raucheranteil von 40,5 Prozent in 2001 auf 70,8 Prozent in 2011 erhöt
  • Bei den jungen Erwachsenen steigt der "Nie-" Raucheranteil signifikant von 23,1 Prozent in 2001 auf 27,6 Prozent in 2011.

Auch beim Konsum illegaler Drogen zeichnet sich ein recht positives Bild ab. Insgesamt  17,6 %  der  12-  bis  17-jährigen  Jugendlichen  in  Deutschland  haben  schon  einmal eine  illegale  Droge  angeboten  bekommen. Der  Anteil  Jugendlicher,  die  eine illegale  Droge  auch  schon  einmal  probiert  haben,  fällt  mit  einer  Lebenszeitprävalenz  von 7,2 %  deutlich  geringer  aus.  Das  bedeutet,  weniger als  die  Hälfte  derjenigen,  die  jemals  ein Drogenangebot  erhielten,  hat  dieses  akzeptiert. Weitere Fakten zum Konsum illegaler Drogen bei Jugendlichen sind laut der Studie:

  • Illegale  Drogen  spielen  bei  männlichen  Jugendlichen  und  jungen  Erwachsenen  eine  größere Rolle  als  bei  den  weiblichen.
  • Bei den Konsumprävalenzen und dem regelmäßigen Konsum illegaler Drogen gibt es kaum Sozial- oder Bildungsunterschiede.
  • Bei den den Jugendlichen konsumieren 4,9 % illegale Drogen, davon 4,6 % Cannabis, andere Drogen als Cannabis nur 1 Prozent.
  • Bei den Jugendlichen folgen in der Drogenaffinität die Amphetamine (0,4 %) und Psychoaktiven Pflanzen (0,4 %)
  • Bei den jungen Erwachsenen konsumieren 14,3 % illegale Drogen, davon 13,5 % Cannabis, andere Drogen als Cannabis nur 2,8 Prozent.
  • Bei den jungen Erwachsenen folgen Amphetamine (1,6 %) und Ecstasy (1,0 %)  in der Drogenaffinitätsstudie
  • Cannabis ist also mit Abstand die beliebteste illegale Droge. Die Konsumraten sind auf hohem Niveau rückläufig.
  • Bei den Jugendlichen gaben 6,7 % im Jahr 2011 an, schon einmal Cannabis konsumiert zu haben (Lebenszeitprävalenz). Gegenüber 15,1 % in 2004 entspricht das einer Halbierung.
  • Bei den jungen Erwachsenen viel der Rückgang auf 39,2 % von 43,0 % in 2004 geringer aus.
Die Studie hat auch Einfluss auf die neue Strategie zur Drogen- und Suchtpolitik der Bundesregierung. Dazu wird es aber nächste Woche einen eigenen Blogeintrag geben.

Quelle:  Studie „Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2011“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 


1 Kommentar:

Jeff hat gesagt…

Das sind gute Nachrichten, nicht zuletzt auch für alle Eltern. Denn wo es durchaus noch harmlose Drogen gibt, die man ohne wirkliches Risiko benutzen kann (Kaffee), ist doch die Versuchung durch immer tödlichere Drogen (Krokodil) besorgniserregend. Da ist es gut, wenn die jungen Leute allgemein vernünftiger werden in dieser Hinsicht.