Am 1. Mai randalierten angetrunkene "erlebnisorientierte Jugendliche" in Hamburg und Berlin. Zum Vater-, Herren- oder Männertag (wie man es auch immer nennen möchte) lärmen und pöbeln betrunkene Kerlchen die weder Väter, Herren noch Männer sind. Und auch beim Fußball führt reichlich Alkohol, selbst bei dem Gewinn einer Meisterschaft wie gestern in Barcelona (Spanien), dazu das eine Siegesfeier mit Straßenschlachten endet.
Pubertierende Jugendliche und junge Erwachsene haben es schon nicht Leicht. "Abhängen" und "Langeweile" sind neben "Spaß haben" und "Party machen" ein für viele erlebtes wesentliches Charakteristikum. Sie verweigern sich den Angeboten und Forderungen der Erwachsenen und suchen doch nach erwachsenen Vorbildern. Auf dem Weg zum eigenen Platz in der Gesellschaft gehören "Mut proben" und "Überschreitungen gesellschaftlicher Normen" dazu. Wie eben auch der Gebrauch und Missbrauch von Drogen. Alkohol bietet sich da natürlich besonders an. Er ist legal, leicht verfügbar, ein Statussymbol der Erwachsenen und er baut Hemmungen ab. Für jugendliche Randalierer ist letzteres nicht nur ein Nebeneffekt, sondern oft der zentrale Konsumgrund.
Alkoholverbote und Jugendschutzbestimmungen sollen dem entgegenwirken, mit bestenfalls verdrängendem Erfolg. Wenn sich mal wieder ein Jugendlicher ins Koma gesoffen hat oder betrunkene Kids jemanden ins Krankenhaus geprügelt haben wird mal ein bissel nach härteren Gesetzen und schärferen Kontrollen geschrien. Ich finde das bringt alles nichts und möchte an dieser Stelle auf den "Schalker Weg" verweisen.
Die "Veltins Arena" ist eines der wenigen Stadien in der Bundesliga in dem noch alkoholhaltiges Bier verkauft werden darf. Um die 30.000 Liter gehen pro Heimspiel bei den Schalkern über die Tresen. Trotz sovielen enthemmenden Alkohols gibt es aber im Stadion des aktuellen Vizemeisters kaum Randale, selbst wenn Erzfeind Dortmund aufläuft. Auf Schalke passen einfach die "Alten" noch auf die "Jungen" auf. Sicherlich ist so ein Spiel bei den Blau-weißen kein Kindergeburtstag und weit entfernt von Friede-Freude-Eierkuchen. Dennoch haben sich die Schalker ihr Alkoholprivileg verdient weil sie trotz aufgeladener Fußballstimmung ihre "Jungen Wilden" im Griff haben.
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