1.) Der EU-Drogenbericht 2016 wurde am 31. Mai 2016 von der EU-Drogenaufsicht EMCDDA an ihrem Sitz in Lissabon veröffentlicht. Der Bericht, umfasst Schwerpunktmäßig die Entwicklung von Drogenkonsum und Drogenkriminalität in Europa in den vergangenen zwei Jahren.
2.) In den letzten 10 Jahren steig die Zahl der gemeldeten Drogendelikte um 34 Prozent auf 1,6 Millionen Fälle. Dabei werden in der EU pro Jahr illegale Drogen im Wert von rund 24,3 Milliarden Euro umgesetzt.
3.) Bei der Datenerhebung wird sich nicht nur auf die Meldungen von Polizei, Zoll und anderen staatlichen Stellen gestützt. Sie ermittelt ihre Daten mittlerweile auch durch Befragungen in Notaufnahmen und durch Analysen von kommunalen Abwässern auf Drogen-Rückstände.
4.) 83,2 Millionen Europäer also mehr als jeder Vierte zwischen 15 und 64 Jahren hat in seinem Leben schon einmal Drogen konsumiert. Besonders gerne werden Cannabis und Kokain ausprobiert.
5.) 16,6 Millionen Europäer im Alter zwischen 15 und 34 Jahren und damit 13,3 Prozent dieser Altersgruppe, haben im untersuchten Zeitraum Cannabis konsumiert. Besonders stark stieg der Konsum von Cannabis in Frankreich und Finnland.
6.) MDMA der Hauptbestandteil von Ecstasy erlebt ein Comeback. Nach einem Rückgang bei früheren Erhebungen steigt der Konsum bei Jüngeren Europäern wieder an. So haben 2,1 Millionen der 15- bis 34-Jährigen Europäern im vergangenen Jahr MDMA genommen.
7.) Auch der Konsum von Kokain nimmt wieder zu. 2,4 Millionen junge Erwachsene nahmen es im vergangenen Jahr zu sich. Dabei wird Kokain immer mehr zur Partydroge, denn konsumiert wird häufig im Urlaub und am Wochenenden. Besonders beliebt ist das weiße Gift in Spanien, den Niederlanden und in Großbritannien.
8.) 1,2 Millionen Europäer werden jährlich wegen Drogenkonsums behandelt, 6800 Menschen sterben an Überdosierung. Insgesamt ist die Zahl der Drogentoten in Europa leicht angestiegen, vor allem in Irland, Litauen, Schweden und Großbritannien. Die mit Abstand tödlichsten Drogen sind die Opiate (wie Heroin), sie sind für 82 % der Überdosierung verantwortlich.
9.) Im Jahr 2014 wurden 15 % aller in Europa gemeldeten neuen AIDS-Fälle mit dem injizierenden Drogenkonsum in Verbindung gebracht. Mit 590 Meldungen beläuft sich die Zahl dieser Fälle auf gut ein Viertel des vor zehn Jahren ermittelten Werts. Trotzdem stellt der injizierende Drogenkonsum im Hinblick auf Infektionskrankheiten einen hohen Risikofaktor dar.
10.) Im Jahr 2015 kamen 98 neue, teilweise hochgiftige "psychoaktive Substanzen", auch unter der Bezeichnung “Legal Highs” bekannt, auf den Markt. Der Schwerpunkt liegt hier vor allem bei den synthetischen Cannabinoiden.
11.) Der Verkauf von Drogen über das Internet, genauer im Darknet, nimmt zu. Dabei zeigt sich dass die Qualität, also die Reinheit der Drogen, die online angeboten werden, höher ist, als beim Straßenverkauf. Denn genau wie bei den Internet-Kaufportalen Amazon oder ebay betreiben Märkte im Darknet ein nutzerbasiertes Vertrauenssystem, bei dem Verkäufer und Kunden einander bewerten.
Quelle: EU Drogenbericht 2016
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen