19 September 2015

Özdemir Effekt

Die Studie "Der Cannabiskonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2014" zeigt in Zahlen was mir schon seit geraumer auffällt, Jugendliche kiffen wieder mehr. 17,7 Prozent der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal Cannabis konsumiert zu haben. Im Jahr 2008 waren es noch 11,6 Prozent. Der Anteil derer, die regelmäßig konsumieren (mehr als zehnmal in den letzten zwölf Monaten), ist in dieser Altersgruppe von 3,1 Prozent im Jahr 2008 auf aktuell 4,6 Prozent angestiegen. Besonders deutlich ist der Anstieg des Cannabiskonsums in der Gruppe der 18- bis 25-jährigen Männer. Während 2008 noch jeder siebte junge Mann (14,8 Prozent) angab, in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal Cannabis konsumiert zu haben, ist es aktuell jeder vierte (23,9 Prozent). Auch bei den 18- bis 25-jährigen Frauen ist ein Anstieg von 8,3 Prozent (2008) auf 11,2 Prozent (2014) zu verzeichnen. Ebenso geben mehr 12- bis 17-jährige Jugendliche an, in den letzten zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben. Waren es 2011 noch 4,6 Prozent, sind es aktuell 7,7 Prozent (2014).

Danke Herr Özdemir. Die Präsentation einer Cannabispflanze in einem Videoclip eines deutschen Spitzenpolitikers war natürlich nur die Spitze des Eisbergs in einer beispiellosen Verharmlosungsdebatte. Wer in Deutschland Jugendliche vom Konsum von Drogen, insbesondere Cannabis abhalten will hat es immer schwerer. Die Laut geäußerten Zweifel am Verbot von Cannabis lässt die Warnungen von Eltern und Pädagogen vor der Gefährlichkeit dieser Drogen übertrieben oder gar lächerlich erscheinen. Auch wenn in den Fußnoten Jugendliche auch weiterhin vor dem Cannabiskonsum abgehalten werden sollen, die Schlagzeile ist "Gebt das Zeug frei". Das sich junge Menschen dann schon alt genug fühlen dem Reiz des verbotenen nachgehen zu können, liegt in der Natur der Sache. Gesetze welche den Drogenkonsum einschränken wollen sind natürlich doof, vor allem wenn ich süchtig bin. Also wen wählt der Kiffer? Ich nenne es den Özdemir Effekt: Droge verharmlosen, Konsum damit ankurbeln, Konsumenten als Wähler gewinnen.


Foto: youtube Screenshot

Quelle: Pressemitteilung zu BZgA-Studie

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