Ein "Schutzpatron" (von lat. patronus "Schutzherr, Anwalt") ist im Allgemeinen ein Heiliger, der in besonderer Weise um seine Fürsprache für ein bestimmtes Objekt, einen bestimmten Bereich, einen Beruf oder eine Tätigkeit angerufen wird. Gemäß der Lehre der katholischen und orthodoxen Kirchen werden diese Heiligen um ihr fürbittendes Gebet anrufen, dabei werden ihnen aber keine göttlichen oder magische Kräfte zugesprochen. Aus diesem Verständnis heraus vertrauen sich einzelne Länder, Regionen, Orte, Lebens- und Berufsstände bestimmten Heiligen als ihrem Schutzpatron an, dem sie sich in besonderer Weise verbunden fühlen. So haben sich die Alkoholiker "Johannes den Täufer" ausgesucht, Was in seinem Fall keinen besonderen Grund hat. Als bedeutender Heiliger haben ihn sich viele Stände als Schutzpatron gewählt.
Offensichtlicher ist es da schon bei Bacchus. Der Name ist ursprünglich die lateinische Form von Bakchos , einem Beinamen des Dionysos. Er ist in der griechischen Götterwelt ein Gott des Weines, der Freude, der Trauben, der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase. Dionysos wurde von den Griechen und Römern wegen des Lärmes, den sein Gefolge veranstaltete, auch noch Bromios (Lärmer), oder eben Bacchus (Rufer) genannt. Im Zusammenhang mit seinem Tod soll der erste Weinstock entstanden sein. Leopard und Löwe waren dem Dionysos (übrigens Sohn von Gott Zeus) heilig, daher wird Bacchus häufig zusammen mit einem Leoparden oder mit Leopardenfell abgebildet. Im Zusammenhang mit seinem Tod soll der erste Weinstock entstanden sein. In der nachantiken Rezeption wurde Bacchus dann zum "Weingott" schlechthin.
Einen ganz besonderen Schutzpatron gibt es in Mexiko. Jesús Malverde ist ein Volksheiliger aus dem Bundesstaat Sinaloa, der als Schutzpatron der Drogenhändler ("Narcos") gilt. Er wurde von der Kirche nicht heiliggesprochen, da weder seine Existenz, noch ein ihm zurechenbares Wunder bewiesen seien. Der Legende nach war er ein mexikanischer Räuber zu beginn des 19. Jahrhunderts, der ähnlich wie Robin Hood die Reichen beraubte und die Armen beschenkte. Legenden zufolge soll der Gouverneur von Sinaloa ein beträchtliches Kopfgeld auf Malverde ausgesetzt haben, was einen Komplizen zum Verrat angestiftet habe. Nach einer anderen Version sei Malverde bei einer Schießerei verwundet worden und in die Berge geflohen, wo ihn die Sepsis ereilt habe. Dem Tod nahe, habe er sich ausliefern lassen, um seinen Komplizen das Kopfgeld zu verschaffen. Da der Gouverneur ein Exempel statuieren wollte, ließ er 1909 Malverdes Leichnam öffentlich aufhängen und zur Schau stellen. Das Grab von Malverde befindet sich in Culiacán, einem Brennpunkt des Drogenhandels in Nordmexiko. Um ihn rankt sich ein Kult, der auch vom dortigen Drogenkartell gefördert wird. So wird er nicht nur von den "Narcos" und der ländlichen Bevölkerung verehrt, sondern auch etwa Rechtsanwälte und Polizisten. An seinem Todestag (3. Mai 1909), findet jährlich an seinem Schrein eine kultische Feier statt, bei der ihm Blumen und andere Opfer dargebracht werden.
Quelle: Wikipedia
Foto: Jesús Malverde Schrein in Culiacán/Mexiko © Tomas Castelazo, www.tomascastelazo.com
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