Ende letzten Jahres starben europaweit acht Menschen an Milzbrand, Ursache war verseuchtes Heroin. 2007 mussten sich in Leipzig 35 Menschen mit Bleivergiftung im Krankenhaus behandeln lassen, nachdem sie "verbleiten" Cannabis geraucht hatten. Gras, Ecstasy, Speed, Heroin, Kokain gesundheitsschädliche Beimischungen finden sich überall. Die Liste der absichtlich oder versehentlich bei Herstellung oder Transport beigemischten Stoffe ist lang und gefährlich.
Drug Checking soll Konsumenten ermöglichen, die auf dem "Schwarzmarkt" erworbenen illegalen Substanzen auf deren Inhaltsstoffe und Reinheitsgrade zu überprüfen. Mit anderen Worten: Es soll für jeden User von Ecstasy oder anderen Substanzen möglich sein, seinen/ihren Stoff bzw. seine/ihre Pille daraufhin zu überprüfen, ob tatsächlich die gewünschte Droge (z.B. MDMA oder Kokain) enthalten und wie viel jeweils drin ist. Damit soll es u.a. möglich sein, vor dem Konsum unerwünschte hochriskante Substanzen festzustellen, deren Konsum derzeit zu gefährlichen Notfällen oder gar Todesfällen führen kann. (Quelle: www.drugscouts.de)
Die chemische Analyse illegaler Rauschmittel kann Menschenleben retten ist aber drogen-politisch sehr bedenklich. Soll man Drogen für sauber oder unbedenklich erklärt wenn man keine Verunreinigungen findet? Die Hemmschwelle Drogen zu nehmen würde noch weiter sinken wenn die Leute ein Qualitätssiegel auf ihrem Stoff hätten. Für den einzelnen Drogenkonsumenten bietet Drug Checking aber auf jeden Fall eine Schadensminimierung, selbst wenn nicht alle Gifte im Stoff gefunden werden. Hier sehe ich auch die größte Chance. Besonders auf Festivals und großen Events kann man durch Drug Checking Angebote mit Usern ins Gespräch kommen die man mit klassischer Drogenprävention nicht(mehr) erreicht. (akzeptierende Drogenarbeit)
Aber ist Drogenprävention nicht Aufgabe der Polizei? Auch wenn die Polizei von Zusammensetzung bzw. Verunreinigung den meisten Sachverstand und die besten Analysemöglichkeiten besitzt, Drug Checking kann sie nicht anbieten. Nach § 163 Strafprozessordnung unterliegt sie einem Strafverfolgungszwang und müsste jeden verhaften der Drogen zur Überprüfung abgibt. Daher bleibt es nur privaten Verbänden, Vereinen oder Institutionen vorbehalten Drug Checking anzubieten. Bleibt zu hoffen dass diese sich ihrer Verantwortung bewusst sind und Drogenkonsumenten nicht die Scheinsicherheit eines kontrollierbaren Genussmittels geben.
Foto: © 8climber - Fotolia.com
Drug Checking soll Konsumenten ermöglichen, die auf dem "Schwarzmarkt" erworbenen illegalen Substanzen auf deren Inhaltsstoffe und Reinheitsgrade zu überprüfen. Mit anderen Worten: Es soll für jeden User von Ecstasy oder anderen Substanzen möglich sein, seinen/ihren Stoff bzw. seine/ihre Pille daraufhin zu überprüfen, ob tatsächlich die gewünschte Droge (z.B. MDMA oder Kokain) enthalten und wie viel jeweils drin ist. Damit soll es u.a. möglich sein, vor dem Konsum unerwünschte hochriskante Substanzen festzustellen, deren Konsum derzeit zu gefährlichen Notfällen oder gar Todesfällen führen kann. (Quelle: www.drugscouts.de)
Die chemische Analyse illegaler Rauschmittel kann Menschenleben retten ist aber drogen-politisch sehr bedenklich. Soll man Drogen für sauber oder unbedenklich erklärt wenn man keine Verunreinigungen findet? Die Hemmschwelle Drogen zu nehmen würde noch weiter sinken wenn die Leute ein Qualitätssiegel auf ihrem Stoff hätten. Für den einzelnen Drogenkonsumenten bietet Drug Checking aber auf jeden Fall eine Schadensminimierung, selbst wenn nicht alle Gifte im Stoff gefunden werden. Hier sehe ich auch die größte Chance. Besonders auf Festivals und großen Events kann man durch Drug Checking Angebote mit Usern ins Gespräch kommen die man mit klassischer Drogenprävention nicht(mehr) erreicht. (akzeptierende Drogenarbeit)
Aber ist Drogenprävention nicht Aufgabe der Polizei? Auch wenn die Polizei von Zusammensetzung bzw. Verunreinigung den meisten Sachverstand und die besten Analysemöglichkeiten besitzt, Drug Checking kann sie nicht anbieten. Nach § 163 Strafprozessordnung unterliegt sie einem Strafverfolgungszwang und müsste jeden verhaften der Drogen zur Überprüfung abgibt. Daher bleibt es nur privaten Verbänden, Vereinen oder Institutionen vorbehalten Drug Checking anzubieten. Bleibt zu hoffen dass diese sich ihrer Verantwortung bewusst sind und Drogenkonsumenten nicht die Scheinsicherheit eines kontrollierbaren Genussmittels geben.
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