13 Oktober 2012

legal oder illegal Highs

Egal ob man sie nun "Designerdrogen" oder etwas irreführend als "Legal Highs" bezeichnet möchte, sie sind das erfolgreichste Drogen-Geschäftsmodell der letzten Jahre. Professionell aufgemacht und offiziell verharmlosend als "Kräutermischungen", "Raumlufterfrischer" oder "Badesalze" verkauft, sind sie der Trend in einer rechtlichen Grauzone. Ihre berauschende Wirkung wird in Internetforen und per Mund zu Mund Propaganda beschworen und dabei die wirklichen Inhaltsstoffe verschleiert.

Bereits am 26. Juli 2012 wurden mit der 26. Verordnung zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher Vorschriften 28 neue psychoaktive Substanzen verboten. Bei den nun unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) unterstellten synthetischen Stoffen handelt es sich unter anderem um Derivate des Amphetamins und Kokains. Das sind chemische Abwandlungen bekannter Stoffe, die bereits vorher dem BtMG unterlagen.

Beispiel die Räuschermischung "Maya". Die in den einschlägigen Foren hochgelobte Kraut enthält den Wirkstoff: JWH-210. (Analyse: 18.02.2011 THC Pharm GmbH)*. Dieses synthetische Cannabinoid ist eines der 28 Stoffe die vor 11 Wochen ins BtMG aufgeneommen wurden. Dadurch wurde Maya sofort zur illegalen Droge, was auch für Polizeibeamte in vom BKA betreuten Listen jederzeit nachzulesen ist. Das Geschäft lassen sich die Dealer dadurch aber nicht vermiesen. In der selben Aufmachung, nur mit verdrehten Buchstaben wird jetzt "Yama" vertrieben. Ob dort ebenfalls ein illegales Cannabinoid oder Aminoalkylindol drin ist, ist zunächst weder für Polizeibeamte noch für Konsumenten nachvollziehbar.


Auch wenn Internetdienste wie Legal-High-Inhaltsstoffe.de versuchen Licht ins dunkel der synthetischen Beimischungen zu bringen, der Umgang mit und Konsum von diesen Substanzen ist sowohl rechtlich als auch gesundheitlich ein Tanz auf dünnem Eis. Zwar sind bislang nur wenige Todesfälle im Zusammenhang mit dem Konsum von "Legal Highs" bekannt geworden, allerdings muss auch von einem nicht unerheblichen Dunkelfeld ausgegangen werden. Bei regulären Drogen-Screenings werden die neuen psychoaktiven Substanzen nicht erkannt.


*Quelle: Legal-High-Inhaltsstoffe.de

1 Kommentar:

Michael hat gesagt…

Diese gesetzliche Grauzone Derivate von herkömmlichen Drogen laufen zu können, ist mehr als bedenklich. In Russland gehen Gegner so weit, dass sie sogar ganze Headshops zerstören, weil die Regierung bei den "Legal Highs" die Hände gebunden sind. So eine Art von Enthusiasmus würde ich mir hier allerdings nicht wünschen, aber bei jedem Legal High sollten Langzeituntersuchungen gemacht werden, da nur man nur erahnen kann wie Langzeitschäden aussehen werden.

Die Gefahr von legalen Drogen - akte 20.12