Vor 3 Jahren startete das Präventionsprojekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit Unterstützung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV). Das positive zuerst, das Rauschtrinken bei Jugendlichen ist rückläufig. Der Anteil der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren, die mindestens einmal im Monat Rauschtrinken praktizieren, auf 15,2 Prozent gesunken ist. Ein Jahr vor Beginn der Kampagne lag die Zahl noch bei 20,4 Prozent, im Jahr 2004 sogar bei 22,6 Prozent. Trotzdem trinken mehr als 700.000 Jugendliche dieser Altersgruppe weiterhin riskant Alkohol.
Handlungsbedarf sehen die Initiatoren der Kampagne vor allem bei männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen. So zeigen die Studienergebnisse der BZgA, dass sich jeder fünfte 12- bis 17-Jährige und mehr als jeder zweite 18- bis 25-Jährige in den letzten 30 Tagen in einen Rausch getrunken hat. Damit ist riskante Sauferei bei ihnen doppelt so weit verbreitet wie bei gleichaltrigen Mädchen und jungen Frauen. Wobei ich nicht glaube das bei ihnen die Kampagne besser ankommt. Vielmehr sind sie wohl beim Imponiergehabe weniger auf Alkohol angewiesen als Jungs.
Und so soll wird das neue “Kenn dein Limit” aufgestellt sein:
- Die neue Kampagnengestaltung wird geschlechtsspezifisch ausgerichtet. Sowohl der Internetauftritt als auch die neuen Plakatmotive sind nach Geschlechtern unterschiedlich ausgerichtet
- Weil sich jüngere Jugendliche an den älteren orientieren, sind die Aussagen der Motive zudem erwachsener in der Ansprache. In eindringlichen Bildern werden mögliche die Folgen (peinlichen Situationen, gewalttätige Auseinandersetzungen) von zu hohem Alkoholkonsum dargestellt
- Ein neuer Spot der BZgA wird ab Herbst bundesweit in den Kinos anlaufen
- Als personalkommunikatives Element, werden auch wieder „Kenn dein Limit.“-Peers unterwegs sein. Das sind junge Erwachsene, die Jugendliche in Discotheken, auf Festivals oder in Innenstädten im direkten Gespräch über die Risiken von Alkohol informieren
Sich bis zum totalen Absturz zu betrinken wird Jugendlichen oft als Kult dargestellt. Ob in Filmen wie "Hangover" oder Songs wie “Saufen bis der Arzt kommt” von den Atzen, überall werden alkohlbedingte Ausfallerscheinungen zelebriert. Selbst in der Kultbuchreihe "SMS von gestern Nacht" geht es zum großen Teil um lustigen “Alkohol-Tilt”. Das dieser meist eben keineswegs lustig ist und geile Partys im Desaster enden lässt erkennen sie zu spät oder gar nicht. In meinen Augen sind die "Peers" die schärfste Waffe gegen stumpfe Sauferei bei Jugendlichen. Die Worte von nur leicht älteren, jungen Erwachsenen kommen bei jungen Leuten sicher eher an als die Mahnungen eines Ministers.
Mehr Infos: www.kenn-dein-limit.de
Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und des Verbandes der Privaten Krankenversicherung.
1 Kommentar:
In Hangover geht es nicht um Rauschtrinken. Viel eher um Benzodiazepam.
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