04 August 2012

Hash, Marihuana & Hemp Museum Amsterdam

Das niederländische "Hash, Marihuana & Hemp Museum" zu welchem noch die "Hemp Galerie" gehört liegt in der europäischen Kifferhauptstadt überhaupt, in Amsterdam. Die Kiffer gehören zum Stadtbild wie die Hausboote und Brücken. Man sieht sie aus den Coffeshops stolpern, Joint rauchend an den Grachten sitzen und sich bei Albert Heijn (Supermarkt) mit Getränken eindecken. Nirgends in Europa ist ein Cannabismuseum besser angesiedelt als hier.

Das Museum existiert seit 1985 und soll mehr als 6000 Objekte beherbergen. So umfangreich kam mir die Sammlung jedoch nicht vor. Sie besteht wie schon anfangs erwähnt aus dem Museum und der einige Häuser weiter befindlichen Galerie (siehe Foto), welche ich beide für 9 Euro besuchen konnte. Im Museum geht es in erster Linie um Kultur und Geschichte des Haschisch- und Marihuanakonsum. Hier gibt es Videoschnipsel und Presseartikel die den Weg des Cannabis in die Illegalität nachzeichnen und anprangern. Dazu diverse Konsumutensilien, alte Medikamente und viele Fotos, Zeichnungen und Plakate. Auch einige Cannbispflanzen hinter Glaß können bewundert werden. In der Galerie ging es insbesondere um das Thema Hanffaser als Rohstoff. Von der Verwendung als Nagerstreu über die Verarbeitung zu Seilen und Textilien bis zur Verwendung in der Fahrzeugindustrie bekommt der interessierte Besucher ein umfangreiches Bild vermittelt.

Informativ sind beide Ausstellungen, ausgewogen jedoch nicht. Zu gesundheitlichen Risiken, Jugendschutz und Sucht findet man keine Informationen. So macht das Museum feinst "Legalize it" Lobbyarbeit und nicht nur das. Das "Hash, Marihuana & Hemp Museum" wirkt wie ein Werbeauftritt von Sensi Seeds. Die nach eigenen Angaben "umfangreichste Cannabis Genetik Bank der Welt" ist ein Global Player beim Handel mit Cannabissamen. Die Sensi Leute haben den Ausstellungen ihren Stempel tief ins Mark gedrückt. Im Museum gibt es einen, im Vergleich zur Größe des Museum, riesigen Sensi Seeds Verkaufsstand. In der Galerie eine Bar mit Varporizer wo man augenscheinlich Sensi Seeds Produkte verkosten kann. Von Schleichwerbung kann da keine Rede mehr sein.

Museum und Galerie befinden sich am Achterburgwall, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Rotlichtviertel, wo sich auch am Tage halbnackte Damen im Schaufenster präsentieren. Auch das Cannabis College befindet sich hier und lädt zur (kostenlosen) Cannabis-Fachsimpelei ein.  Trotz Sensi Seeds  kann ich einen Besuch des "Hash, Marihuana & Hemp Museum" durchaus empfehlen. Besonders wenn sich die niederländische Rechtslage nicht ändert und die Coffeshops ab 2013 Geschichte seien sollten.


http://hashmuseum.com/

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