11 Oktober 2010

Biorausch und Naturdrogen

Natur und Bio liegt bei den Deutschen voll im Trend, nicht nur bei Lebensmitteln und Kosmetik. Auch der Rausch durch natürliche Substanzen ist in und Dealer Natur hat einiges zu bieten.

Der Kathstrauch (Catha edulis), auch Abessinischer Tee genannt, wird hauptsächlich in Kenia, Oman, Jemen und Äthiopien angebaut. Er kann bis 20 Meter hoch wachsen und hat ungeteilte, gezähnte Blätter. Die Kathblätter werden einzeln vom Strauch gezupft, im Mund zerkaut. Je nach Gewohnheit werden die zerkauten Blätter in der Form von Bällchen in der Backentasche gesammelt oder langsam hinuntergeschluckt. Im Verlauf des Tages können diese Bällchen stark anwachsen; dabei werden sie immer wieder neu befeuchtet und ausgesaugt. Beim Kauen der Kathblätter wird hauptsächlich der Wirkstoff Cathin, ein Amphetamin, über die Mundschleimhaut aufgenommen. Kath, auch Kat ist eine Alltagsdroge im Jemen sowie in Äthiopien, in Somalia, im Norden Kenias und in Dschibuti. Der Konsum ist in den oben genannten Ländern weithin verbreitet und akzeptiert. Es ist oft zu beobachten, dass das öffentliche Leben gegen Mittag zum Erliegen kommt, und viele Menschen in Gruppen zusammensitzen und beim Kathkauen diskutieren. Wie hierzulande beim Käffchen oder Feierabend Bier. Die Kath Wirstoffe sind im BTMG aufgeführt und daher in Deutschland verboten. (Cathin in Anlage 3 und Cathinon in Anlage 1) http://de.wikipedia.org/wiki/Kathstrauch

Der mittelamerikanischen Peyote-Kaktus und einige weiteren Kakteenarten produzieren das starke halluzinogene Meskalin. Der Peyote-Kaktus wird in frischem oder getrocknetem Zustand (auf nüchternen Magen) gegessen oder mit heißem Wasser zu einem Tee aufgekocht. Er hat einen extrem bitteren Geschmack. Seltener wird er geraucht, die Wirkung ist dann schwächer und es kratzt stark im Hals. Mexikanische Indianerstämme nutzen Meskalin als "Inspirationsdroge". Bevor die Wirkung einsetzt, kommt es meist zu Übelkeit und oft auch zu Erbrechen. Der Rausch selbst hält dann 6 bis 9 Stunden an. Nach Hyperaktivität und innerer Unruhe setzt eine leicht veränderte Wahrnehmung und ein intensiviertes Farbensehen ein. Halluzinatorische Visionen und Traumbilder mit Realitätsverlust treten auf. Die Wahrnehmung mit allen Sinnen ist subjektiv deutlich geschärft. Intensive Glücksgefühlen werden erfahren und mit religiöser Tiefe beschrieben. Nachwirkungen können bis zu 12 Stunden wahrgenommen werden. Meskalin ist in Deutschland in der Anlage 1 BtMG aufgeführt und daher verboten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mescalin

Aber nicht nur Pflanzen produzieren Drogen. Die Aga-Kröte sondert über Giftdrüsen in ihrer Haut ein Sekret zur Verteidigung gegen Feinde ab. Wird dieses ausdrückt und getrocknet kann es in einer Haschischpfeife geraucht werden. Das Sekret enthält neben den Halluzinogenen Bufotenin, DMT und 5-MeO-DMT auch zahlreiche Giftstoffe. Durch den Konsum kommt es zu einer erhöhten Herzfrequenz durch die Katecholamine, während die Bufotoxine wiederum die Herzfrequenz senken. Dies kann unter anderem zu Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck und epilepsieartigen Verkrampfungen führen. Drogenkonsumenten lecken die Kröte teilweise ab um so an Bufotenin und ein bisschen Rausch zu kommen. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Kröte reicht vom Amazonasgebiet und dem Südosten von Peru über Mittelamerika bis nach Süd-Texas. Die Aga-Kröte selbst ist nicht im BtMG aufgeführt, allerdings die beiden Wirkstoffe DMT und 5-MeO-DMT (Anlage 1)
http://www.dr-bernhard-peter.de/Apotheke/Gifte/Kroete.htm

Auch in Deutschland gibt es (natürlich vorkommende) natürliche Drogen. Einige Gattungen der Nachtschattengewächse zählen zu den Giftpflanzen, da deren Konsum zu Vergiftungserscheinungen führt. Zu den häufig konsumierten Biodrogen gehören Stechapfel, Engelstrompete, Bilsenkraut, Tollkirsche und Alraune. Verantwortlich für die psychoaktive Wirkung sind hauptsächlich die Alkaloide Atropin, Scopolamin und Hyoscyamin, die in unterschiedlichen Mengen in diesen Pflanzen vorkommen vorkommen. Diese Alkaloide sind hochgiftig und wirken halluzinogen. Berauschende Nachtschattengewächse unterliegen dem Arzneimittelgesetz (AMG), dürfen also nicht ohne weiteres gehandelt werden. Der Besitz ist jedoch legal. Das Höchstgefährliche an diesen Drogen ist die individuelle Giftkonzentration jeder einzelnen Pflanze bzw. Frucht, die es unmöglich macht, die Rauschmitteldosis auch nur annähernd zu kontrol­lieren!
http://www.drugcom.de/?uid=ed1abf75daf93db4f49fd0ea6a843eaa&id=drogenlex&idx=81#eintrag

Natürlich hat die Natur noch einiges mehr im Angebot. Ob Zauberpilze, Cannabis, Opium oder Cocablätter der Biorausch lauer überall. Die psychoaktiven Substanzen aus Tieren, Pflanzen und Pilzen sind zum grossen Teil Gifte die zum Eigenschutz produziert werden. Der Mensch, Krone der Schöpfung, deutet die beim Konsum entsehenden Vergiftungserscheinungen dann einfach um. Von mystischen Erfahrungen, Auflösung des ich´s jenseits von Raum und Zeit wir da gesprochen. Dabei ist es einfach nur Intoxikation.
http://de.wikipedia.org/wiki/Vergiftung

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