Während in München Prominenz aus Politik und Gesellschaft diese Woche das Oktoberfest eröffnet haben, viel in Berlin der Startschuss zum Projekt "HipHop gegen Komasaufen".
Das Ziel des Projekts ist "Schülern Alternativen zu Alkoholmissbrauch und Gewalt aufzeigen." Zwei Schulen aus sogenannten "Problembezirken", die Max-Planck-Realschule in Köln-Porz und die Röntgen-Oberschule Berlin-Neukölln, werden in einem "Schoolbattle" am 22.02.2011 in Berlin gegeneinander antreten. Rappend und tanzend sollen die Jugendlichen zuvor erlernen, "sich über die Jugendkultur HipHop auszudrücken." Die Texte zum Thema Alkoholmissbrauch kommen von den Jugendlichen selbst. "Wir bringen den Jungs und Mädels erst mal bei, dass das, was sie machen, ein hartes Ziel ist. Nach diesen 6 Monaten intensiver Arbeit werden sie merken, was sie erreicht haben. Und das ganz ohne Alkohol". Sagt Mario Pavelka, besser bekannt als Rapper "Bickmack", der gemeinsam mit seinem Kollegen "Akte One" das Projekt begleitet.
Auch die Drogenbeauftragte und Schirmherrin des Projektes der Bundesregierung Mechthild Dyckmans (FDP) war in Berlin anwesend. "Das Rauschtrinken von Kindern und Jugendlichen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Für viele Jugendliche ist der Alkoholkonsum inzwischen ein Teil des Erwachsenwerdens. In der Vergangenheit ging dieser Weg aber wesentlich seltener über die Notaufnahme der Krankenhäuser als heute." In den letzten Jahren sei laut Dyckmans zu beobachten, dass der Alkoholkonsum unter Jugendlichen immer weiter abnimmt, gleichzeitig aber eine Gruppe sichtbar wird, die sich zum gemeinsamen Trinken, zum Rauschtrinken verabredet. "Diese Gruppe der exzessiv Trinkenden ist in den letzten Jahren nicht kleiner geworden".
Im Jahr 2008 sind in Deutschland 25.700 Jugendliche im Alter zwischen 10 und 20 Jahren wegen Alkoholvergiftungen in Krankenhäusern behandelt worden. Und obwohl ich das Projekt gut finde, habe ich meine Zweifel ob es die "Gruppe der exzessiv Trinkenden" auch erreicht. Jugendliche machen was gerade angesagt und cool ist. In den Werbezentralen der Bierbrauer und Schnapsbrenner macht man sich sehr erfolgreich Gedanken bei der Jugend "IN" zu sein. Im Umfeld von Konzerten und Festivals wird massiv am Image gearbeitet. Selbst ein alte Männer Kräuterlikör wie Jägermeister wird da zum Trend-Drink. Hier sollte Alkoholprävention ansetzen.
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