Natürlich ist es bei der Gefahrenbewertung einer Droge nicht unerheblich für wieviele Tote sie verantwortlich ist, aber das kann und darf eben nur ein Kriterium sein. Parameter wie Suchtgefahr, Gesundheitsgefahr, Jugendschutz und nicht zuletzt Beherrschbarkeit müssen ebenfalls mit berücksichtigt werden. Ein anderes Beispiel: Obwohl die natürliche Kaudroge “Kath” als weniger gefährlich als Cannabis eingestuft wird (siehe: Drogen Ranking), hat sie im Jemen das ganze Land im Griff. Die dortige Volksdroge hat dem Land die weltweit höchste Rate an Mund-, Speiseröhren- und Zungenkrebs beschert und lähmt die Wirtschaft. 20 Millionen Arbeitsstunden pro Tag gehen dem Jemen wegen der Kath-Kauerrei verloren, haben lokale Wissenschaftler errechnet.
Aber zurück zum Gefahrenpotezial von Cannabis. Wer dieses auf “Kiffen kann tötlich sein” reduziert, bedient sich tatsächlich populistischer Halbwahrheiten. Auch und gerade weil diese Sprüche so schön griffig sind geht von ihnen die Gefahr aus eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema zu vernebeln. Siehe auch: Interviews zur Cannabis-Legalisierung
Hinter der Dikussion um die beiden “Cannabistoten” fächern sich zahlreiche, fachliche Fragen zum Umgang mit der Droge auf. Die Kernfrage wäre aber was möchte die Gesellschaft? Diese müsste im Grunde auch in Deutschland irgendwann per Referendum geklärt werden. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, ich erlaube mir heute schon Stellung zu beziehen: Die medizinischen Möglichkeiten der Heilpflanze Cannabis müssen besser genutzt werden, einer dritten, legalen Volksdroge (neben Alkohol und Zigaretten) bedarf es nicht.
Bild: © fergregory - Fotolia.com
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