03 April 2013

Jahrbuch Sucht 2013


Der eine oder die andere wird heute sicherlich beim Feierabendbier in den Nachrichten von der Vorstellung des “Jahrbuch Sucht 2013” der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) gehört haben. Jahr für Jahr berichtet der DHS von was wir Deutschen so alles süchtig sind. Auch wenn illegale Drogen, wie das zunehmende Verbreitung des Methamphetamin Crystal, durchaus ein wachsendes Problem darstellen. Die gefährlichsten Suchtmittel sind die Legalen (Alkohol und Tabak). Keine anderen Drogen machen die Deutschen so krank und sind so tödlich. Das tägliche Feierabend Bier ist bedrohlicher für die Volksgesundheit als alle illegalen Drogen zusammen.  Daher setzt das  “Jahrbuch Sucht 2013” hier einen Schwerpunkt.

Die Deutschen trinken im Schnitt 9,6 Liter Reinalkohol jährlich. Das sind pro Nase ca. 325 Flaschen Bier (107,2 l), 27 Flaschen Wein (20,2 l), 5,5 Flaschen Schaumwein (4,1 l) und über 7 Flaschen Spirituosen (5,4 l). Die Menge entspricht dem Inhalt einer haushaltsüblichen Badewanne, randvoll gefüllt.  Eine gesundheitsökonomische Schätzung für das Jahr 2007 ergab, dass sich die durch den Alkoholkonsum verursachten direkten und indirekten Kosten auf 26.7 Mrd. Euro belaufen. Schätzungen für das Jahr 2002 besagen, dass der Alkoholkonsum in Europa ursächlich für den Verlust von mehr als 10 Mio. Lebensjahren ist. Der alkoholbedingte Verlust an Lebensqualität durch Krankheit und Behinderung wird mit etwa 6 Mio. verlorenen Lebensjahren gleichgesetzt. Die Alkoholhersteller und die Marketingindustrie investieren über eine Milliarde Euro in Werbung und Sponsoring. Den Menschen werden positive Bilder von Alkohol vorgegaukelt die nichts mit der Realität zu tun haben Das Schädigungspotenzial wird verschweigt, herunterspielt oder ins Kleingedruckte verbannt.

Alkoholprävention muss mehr sein als Mini-Logos auf Rückseiten von Alkoholflaschen. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen mahnt (nicht zum ersten mal) effiziente Präventionsmaßnahmen an:

• Preisanhebungen durch Steuererhöhungen,
• zeitliche Begrenzung des Verkaufs,
• Promillekontrollen im Straßenverkehr,
• eine effektive gesetzliche Regulierung der Werbung
• Maßnahmen zur Früherkennung und Frühinterventionen in der Gesundheitsversorgung
Damit es nicht bei einer kurzen Störung der “Feierabendbieridylle” bleibt ist vom 25. Mai bis 2. Juni die Aktionswoche Alkohol 2013 geplant. Unter dem Motto „Alkohol? Weniger ist besser!“ möchte sie erreichen, den eigenen Umgang mit Alkohol kritisch zu überprüfen. 

Quelle: DHS

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